Brasilien pro Gentechnik Mais
Pro-Gentechnik-Veranstaltung im Jahr 2007 (Foto: Antonio Cruz/ABr, http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/br/deed.en)

Fehlende Gentechnik-Kennzeichnung: Strafen für Nestlé, Pepsi und Oetker

15.01.2016

Wegen Verstößen gegen brasilianische Gentechnik-Kennzeichnungsvorschriften sollen mehrere Unternehmen Geldstrafen bezahlen – darunter Nestlé, Pepsico und Dr. Oetker Brasil. Das berichtet die französische Organisation Inf'OGM.

In Brasilien müssen Lebensmittel gekennzeichnet werden, wenn einzelne Zutaten zu mehr als einem Prozent von Gentechnik-Pflanzen stammen. Verbraucher können dann an einem schwarzen T in einem gelben Dreieck erkennen, dass gentechnisch veränderte Organismen enthalten sind – zumindest theoretisch. Nach Ansicht von Wissenschaftlern der Universität Sao Paulo hielten sich jedoch viele Produzenten nicht daran, so Inf'OGM. Brasilianische Politiker fordern indes, die Gentechnik-Kennzeichnung einzuschränken.

Die Strafen für die sechs Unternehmen beliefen sich auf insgesamt 678.990 Euro. Den höchsten Betrag müsse der Backwarenhersteller Bimbo do Brésil berappen: eine Million Real, umgerechnet gut 226 000 Euro. Dr. Oetker bekam 458.000 Real aufgebrummt, Nestlé 382.000 Real. Laut Inf'OGM können sie noch Einspruch einlegen.

Brasilien baut viel Gentechnik-Soja und -Mais an, die Pflanzen sind gegen Herbizide wie das glyphosat-haltige „Roundup“ von Monsanto immun oder sondern ein eigenes Insektizid ab. Ein großer Teil der Ernte wird als Futtermittel für die Tierhaltung nach Europa und China exportiert. Gleichzeitig ist Brasilien aber auch der wichtigste Lieferant von gentechnik-freiem Soja. [dh]

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