dichter Mais im Oderbruch
Maisanbau in Monokulturen fördert die Ausbreitung von Schädlingen.

Gentechnik-Anbau 2009: Traue keiner Statistik...

23.02.2010

Wer wissen will, wo wie viele Gentechnik-Pflanzen wachsen, kann sich über die alljährliche Zusammenstellung des International Service Acquisition of Agri-biotech Application (ISAAA) informieren. Das Problem ist nur, dass dieser Service von den großen Gentechnik-Firmen finanziert wird. Deren Strategie ist es, den Eindruck zu vermitteln, Gentechnik-Pflanzen hätten sich schon überall etabliert und wachsen auf der ganzen Welt, weil der Mensch ohne sie gar nicht mehr kann. So soll die Akzeptanz von Gentechnik gesteigert werden. Dementsprechend fallen auch die Jahresberichte des ISAAA aus. Die stets transportierte Nachricht lautet, dass sich der Gentechnik-Anbau weltweit ausdehnt. Doch Zahlen können bekanntlich unterschiedlich interpretiert werden. So weist Greenpeace heute darauf hin, dass entgegen der ISAAA-Meldung, dass Gentechnik weltweit boomt, 99% aller Landwirte nach wie vor gentechnikfrei wirtschaften. In Europa ist der Gentechnik-Anbau 2009 sogar um 10% zurückgegangen. In vielen Ländern, in denen Gentechnik angebaut wurde, steigen Landwirte wegen Absatz-Problemen wieder auf konventionellen Anbau um. "Im Gegensatz zu den Behauptungen der Industrie scheitert der Anbau von Gen-Pflanzen in immer mehr Ländern", sagt Martin Hofstetter von Greenpeace. "Es sind fast ausschließlich von den Agrarkonzernen geköderte Großbetriebe, die Gen-Pflanzen für ihre Monokulturen bevorzugen."

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