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Gentechnisch veränderte Kartoffeln werden in der EU derzeit nicht angebaut oder als Lebensmittel verkauft. 2010 und 2011 wurde die BASF-Gentechnik-Kartoffel "Amflora" auf kleinen Flächen in Deutschland und Schweden angebaut. Sie war für die Stärkeindustrie gedacht, fand aber kaum Abnehmer. 2013 wurde die Anbaugenehmigung vom EU-Gericht für ungültig erklärt.
In der Schweiz wird im Freiland an gentechnisch veränderten Kartoffeln geforscht.
Name:
Amflora
Produktbezeichnung:
EH 92 -527-1
Hersteller:
BASF Plant Science
Eigenschaft:
Besonderen Stärkezusammensetzung, die die Verarbeitung in der Industrie erleichtern soll. Mit Hilfe der Antisense-Technik wird das gbss-Gen, das an der Bilderung der Stärke beteiligt ist, inaktiviert. Dadurch verändert sich die Stärkezusammensetzung.
Risiko:
Enthält ein Antibiotikaresistenz-Markergen (Gen nptII für Kanamycin-Resistenz, Transformation mit Hilfe von Agrobacterium tumefaciens). Kanamycine werden auch in der Human-Medizin eingesetzt wird.
Zulassung:
Kommerzieller Anbau, Futtermittel, Lebensmittelverunreinigung bis 0,9%, von der EU-Kommission am 2.3.2010 zugelassen.
Anbau:
2010: Deutschland 15 Hektar, Schweden 103 Hektar
2011: Deutschland: 2 Hektar in Üplingen (Sachsen-Anhalt), Schweden 16 Hektar.
Anbau-Verbote:
EU-weites Verbot:
EU-Gericht kassiert Anbaugenehmigung im Dezember 2013
13. Dezember 2013 - Drei Jahre nach der Zulassung wurde die gentechnisch veränderte Kartoffel Amflora wieder aus dem Verkehr gezogen. Das Gericht der EU urteilte, dass die EU-Kommission im Genehmigungsprozess gegen die Regeln verstoßen hat, indem sie die Mitgliedstaaten nicht ausreichend beteiligte. Ungarn klagte dagegen, die Richter kassierten die Zulassung: Amflora darf nun weder angebaut noch vertrieben werden.
Gericht der EU: Pressemitteilung
Infodienst: BASF-Kartoffel darf in EU nicht mehr angebaut werden
29. Januar 2013 - Gut ein Jahr nach der Verlagerung der Gentechnik-Sparte in die USA hat der deutsche Konzern BASF angekündigt, bereits gestellte Anträge auf die Zulassung von drei Gentechnik-Kartoffeln zurückzuziehen. Dabei handelt es sich um die Sorten Fortuna, Amadea und Modena. BASF begründete die Entscheidung mit der unklaren politischen Zukunft für Gentechnik-Produkte in der EU und mit drohenden Feldzerstörungen. Manche Beobachter glauben aber, dass das Unternehmen ohnehin Schwierigkeiten hatte, Abnehmer für seine erste Gentechnik-Kartoffel Amflora zu finden.
Infodienst: BASF will in Europa keine Gentechnik-Kartoffeln mehr anbauen (29.01.13)
16. Januar 2012 - Die BASF hat angekündigt, ihr Gentechnikgeschäft aus Deutschland abzuziehen. Die Zentrale der BASF Plant Science wird in die USA verlegt. Die Entscheidung wird mit der fehlenden Akzeptanz der Agro-Gentechnik in Europa begründet. Trotz einer EU-Anbau-Zulassung der Gentech-Kartoffel Amflora wurde die Knolle kaum angebaut.
2.3.2010 - EU-Gesundheits-Kommissar John Dalli genehmigt den Anbau und die Verwendung der Gentechnik-Kartoffel Amflora für 10 Jahre. Deutsche Kartoffelstärke-Hersteller haben angekündigt, die Amflora nicht zu verwenden, der Kartoffelhandel sieht keinen Bedarf.
EU-Kommission: Beschluss hinsichtlich Stärke
EU-Kommission: Beschluss hinsichtlich Futter- und Lebensmittel
Infodienst: Amflora zugelassen - Industrie setzt sich durch (2.3.10)
Infodienst: Stärkehersteller wollen Amflora nicht (3.3.10)
Infodienst: Kartoffelhandel will keine Gentechnik (5.3.10)
In der Schweiz darf das Forschungszentrum Agroscope in Zürich von 2015 bis 2019 gentechnisch veränderte Kartoffeln im Freiland testen. Das Gelände, auf dem die aus den Niederlanden stammenden Gentech-Knollen wachsen sollen, ist umzäunt, alarmgesichert und wird permanent bewacht.
Den Gentechnik-Kartoffeln wurde mittels Cisgenese ein Gen aus einer wilden Kartoffel eingebaut. Das soll sie vor Kraut- und Knollenfäule schützen. Kritiker halten das für unnötig, es gebe herkömmlich gezüchtete (und dadurch auch wesentlich günstigere) Alternativen.
GID 180, Feb./März 2007
Who's afraid of GM Potatoes?
Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) legte am 11.6.2009 einen Bericht vor, in dem die Sicherheit von Amflora durch ein weiteres Gutachten bestätigt werden sollte. Ganz einig waren sich die Experten jedoch nicht: einige hielten schädliche Auswirkungen von Antibiotikaresistenz-Markergenen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt durchaus für möglich.
EFSA: Wissenschaftliche Gutachten zu Antibiotikaresistenz-Markergene, Juni 2009
Wie die Gentech-Kartoffel Amflora der BASF mit Hilfe intensiver Lobbyarbeit sowie durch Verflechtungen von Industrie und Behörden zugelassen wurde.
LobbyControl
Ein Dossier des Gen-ethische Netzwerks zu dem wichtigsten Gentechnik-Konzern in Deutschland.
GeN: BASF - Biotechnologische Agrar Science Fiction
Laut Rechtsgutachten untersagen EU-Richtlinien den Anbau von Pflanzen mit eingebautem Antibiotika-Resistenzgen.
Greenpeace: Rechtsgutachten nationales Anbauverbot, 2010
60 Menschen beteiligten sich am 13.04.2008 an einer Fahrraddemonstration von Bahnhof Falkenberg (Elster) zu einem geplanten Genversuchsacker der BASF. Auf dem Feld pflanzten die DemonstrantInnen zahlreiche gentechnikfreie Kartoffeln ein, so dass der Versuch nicht mehr mit vertretbarem Aufwand wissenschaftlich auswertbar ist.
Im Koalitionsvertrag vereinbarten CDU/CSU und FDP 2009: "Der Anbau der gentechnisch veränderten Stärkekartoffel Amflora für eine kommerzielle, industrielle Verwertung wird unterstützt." Vertrag als pdf
Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE: Erkenntnisse aus dem Anbau der gentechnisch veränderten Amflora-Kartoffel im Jahr 2010
BMELV: Antwort auf die Kleine Anfrage (05.10.2010)
Die Linke: Pressemitteilung
Hintergrundpapiere der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft zur Zulassung sowie zu den ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Folgen des "Amflora"-Anbaus.
AbL: Amflora-Zulassung, April 2010
AbL: Anbau-Folgen, 2008
Gentech-Kartoffeln für ostafrikanische Kleinbauern? (10.03.2020)
Gentechnikfreie Kartoffeln widerstehen der Krautfäule (29.05.2018)
Kanada lässt neue Gentech-Kartoffeln zu (20.08.17)
BASF-Kartoffel darf in EU nicht mehr angebaut werden (13.12.13)
BASF will in Europa keine Gentechnik-Kartoffeln mehr anbauen (29.01.13)
Polen verbietet Gentechnik-Mais und -Kartoffeln (03.01.13)
Österreich: Amflora-Verbot um drei Jahre verlängert (22.10.12)
Freisetzungsversuche mit Gentechnik-Kartoffeln von BASF (10.4.12)
Gentechnik-Kartoffeln in Deutschland sind Vergangenheit (16.01.12)
BASF plant Gentech-Pommes (31.10.11)
Amflora in Schweden unter Polizeischutz angepflanzt (14.06.11)
Protest in Schweden (27.05.11)
Verwirrung um Amflora-Anbau 2011 (12.01.11)
Ein Teil der Amflora-Ernte wird vernichtet (09.11.10)
Die Linke: Bundesregierung verantwortungslos beim Amflora-Anbau (11.10.10)
Amflora wird geerntet (29.09.10)
Deutsche Gen-Kartoffel sichergestellt (08.09.10)
Illegaler Anbau der Gentechnik-Kartoffel Amadea ohne Zulassung (07.09.10)
Lobbyisten und ihr kleines Brüderle (01.09.10)
Europäischer Gentechnik-Widerstand formiert sich (30.08.10)
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