Im Frühjahr stuften Experten der Internationalen Krebsforschungsagentur der WHO das Herbizid Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend” ein. Ein altbekanntes Mittel – das Insektizid DDT – wird nun in derselben Gefahrengruppe geführt, wie die Agentur im Juni mitteilte. Unterdessen will die EU-Kommission die Ende 2015 auslaufende Zulassung von Glyphosat offenbar um ein halbes Jahr verlängern. Das soll den Behörden die Zeit verschaffen, alle wissenschaftlichen Daten prüfen zu können, bevor die endgültige…

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Die 16 Bundesländer sind „beunruhigt“, weil immer mehr Pflanzen und Tiere patentiert werden. Berlin müsse sich in Europa für die genetische Vielfalt und für die Rechte von Züchtern und Bauern einsetzen – gegen die Interessen von Saatgut-Industrie und Patentanwälten.

„Der Bundesrat teilt die wachsende Besorgnis im Bereich der Landwirtschaft und in weiten Teilen der Öffentlichkeit, dass landwirtschaftlich genutzte Tiere und Pflanzen unter Patentschutz gestellt werden könnten“, so die Regierungen der…

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Der Bundesrat beharrt auf einer „grundlegenden Änderung des Zulassungsverfahrens“ für Gentechnik-Organismen. Am Freitag erinnerte die Länderkammer daran, dass EU-Staaten und -Parlamentarier das schon vor Jahren gefordert hatten. Einem Gesetzesentwurf, der einheitliche Gentechnik-Anbauverbote in Deutschland garantieren soll, schlossen sich zwei weitere Länder an - darunter auch das schwarz-grüne Hessen.

„Der Bundesrat weist darauf hin, dass schon seit vielen Jahren grundsätzliche Kritik am…

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Das österreichische Parlament hat den Weg für Anbauverbote von gentechnisch veränderten Pflanzen freigemacht. Anders als in Deutschland ist Gentechnik in Österreich Sache der Bundesländer. Mit einem neuen Rahmengesetz soll jedoch „ein einheitliches Vorgehen“ abgesichert werden – denn der Pollen von Gentechnik-Pflanzen macht nicht an Landesgrenzen Halt.

„Die Regelung schafft Rechtssicherheit für Österreichs Bäuerinnen und Bauern ebenso wie für die Konsumentinnen und Konsumenten“, freute sich…

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Augen- oder Kuhbohnen sind in Afrika seit Jahrtausenden ein wichtiges Nahrungsmittel. Auch heute liefern sie Eiweiß und Vitamine für Millionen von Menschen, bevor andere Getreidearten reifen. Doch im Westen des Kontinents wird mit Gentechnik-Varianten experimentiert – gleichzeitig fordern Konzerne Zugang zu den Saatgut-Märkten. Alles zum Nachteil von Kleinbauern, warnt das Afrikanische Zentrum für Biodiversität (ACB).

Die NGO mit Sitz im südafrikanischen Johannesburg verweist auf Freilandversuche mit…

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Im Europäischen Patentamt in München soll heute eine Anhörung zu Patenten auf gentechnisch veränderte Tiere beginnen. Wie nun bekannt wurde, will eine US-Firma ein besonders umstrittenes Patent auf Schimpansen zurückziehen. Kritiker von Biopatenten begrüßen das, fordern aber auch bei anderen Säugetieren einen Patentstopp.

Das Unternehmen Altor BioScience habe angekündigt, das Patent auf Gentechnik-Schimpansen nicht aufrecht erhalten zu wollen. Das teilten mehrere Organisationen – darunter das Jane…

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In den USA wächst in diesem Jahr ein bisschen weniger Gentechnik. Bei Mais und Baumwolle sank der Anteil gentechnisch veränderter Pflanzen um ein bzw. zwei Prozentpunkte, bei Soja stagnierte er. Das geht aus einem Bericht des Landwirtschaftsministeriums hervor. Allerdings liegt der Gentech-Anteil bei diesen „Cash Crops“ immer noch über 90 Prozent.

Der Ende Juni veröffentlichte Bericht, für den das Ministerium Farmer im ganzen Land befragte, zeigt: 2015 liegt der Anteil gentechnisch veränderter Pflanzen…

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Auf öffentlichen Flächen darf in Rheinland-Pfalz ab sofort kein Glyphosat mehr versprüht werden. Die entsprechende Anweisung habe sie erteilt, erklärte Umwelt- und Agrarministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Mittwoch. Hintergrund ist die Einstufung des Herbizids als „wahrscheinlich krebserregend“. In Privatgärten und vor allem in der Landwirtschaft kann aber weiter gespritzt werden – dafür ist der Bund zuständig.

Laut Ministerin erteilte der Pflanzenschutzdienst des Landes bislang rund 50 Genehmigungen zum…

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Maispollen kann mehrere Kilometer weit fliegen – das fanden Wissenschaftler heraus, die zehn Jahre lang Daten zum Pollenflug gesammelt hatten. Die EU-Lebensmittelbehörde nahm das zum Anlass, noch einmal ihre bisherigen Empfehlungen zum Anbau von Gentechnik-Mais zu überprüfen. Nun teilte sie mit: es bleibt bei 20 bis 30 Metern zu Naturschutzgebieten.

Für die Gentechnik-Maissorten MON810 und Bt11, die beide ein eigenes Insektengift produzieren, empfiehlt das GVO-Gremium der EFSA weiterhin eine…

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In der Debatte darüber, wer künftig über Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen entscheidet, wollen die Bundesländer den Druck auf Berlin erhöhen. Die grünen Agrarminister von Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein wollen die Bundesregierung mit einer Gesetzesänderung zwingen, die Verantwortung für Gentechnik-Verbote zu übernehmen.

Die fünf Landesminister einigten sich gestern auf einen Gesetzentwurf, den sie kommende Woche in den…

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Britische Wissenschaftler haben Weizen gentechnisch so verändert, dass er Blattläuse mit Duftstoffen vertreibt. Auf dem Feld zeigt er aber keine Wirkung, wie die Forscher nun zugaben. Das Fachmagazin Science spricht von einer „Enttäuschung“. Bis zum nächsten Freilandversuch könnte es einige Jahre dauern.

Die Forscher des Instituts Rothamsted Research testeten den Gentechnik-Weizen in den Jahren 2012 und 2013 auf bewachten Freilandflächen in der Grafschaft Hertfordshire. Dank künstlicher DNA – die einem…

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Bei einigen neuen Verfahren der Pflanzenzüchtung ist nicht klar, ob sie rechtlich als Gentechnik eingestuft werden oder nicht. Schon im Februar bescheinigte eine deutsche Behörde jedoch einer Firma, die herbizid-resistenten Raps auf den Markt bringen will: ihr Produkt sei nicht gentechnisch verändert. NGOs kritisierten das scharf. Nun hat auch die EU reagiert. In einem Brief forderte sie alle nationalen Behörden auf, ihre Einschätzung abzuwarten. Eine Freisetzung von Gentechnik-Organismen ohne vorherige…

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Das von der Internationalen Krebsforschungsagentur als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat gelangt offenbar auch in die Milch stillender Mütter. Das zeigt eine Stichprobenuntersuchung in mehreren Bundesländern, die die Grünen in Auftrag gegeben hatten.

In der Milch von 16 Frauen fand ein Leipziger Labor Glyphosat-Rückstände, die teils deutlich über den Grenzwerten für Trinkwasser lagen.

Mehrere Baumärkte haben wegen der Beurteilung als „wahrscheinlich…

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Nach Abschluss des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP könnten Chemikalien in der EU schneller und mit weniger Kontrollen zum Einsatz kommen – zur Freude der Industrie, doch mit Risiken für Verbraucher und Umwelt. Davor warnt der BUND, der die Rechtslage in USA und EU vergleichen ließ.

TTIP soll – das ist eines der erklärten Ziele - „Handelshemmnisse“ abbauen. Aus Sicht der Chemie- und Pharmazieindustrie gibt es die zurzeit vor allem in der EU. Unter anderem, weil es das Vorsorgeprinzip…

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Nach der Einstufung des Herbizidwirkstoffs als „wahrscheinlich krebserregend“ haben weitere Baumärkte angekündigt, Glyphosat aus dem Sortiment zu nehmen. Laut NABU haben auch OBI und Bauhaus schriftlich ein Ende des Glyphosatverkaufs zugesagt.

Der NABU richtet seinen Appell nun an weitere große Ketten wie Hornbach, Hellweg und Hagebau. Diese hätten sich „bislang lediglich dazu verpflichtet, hochkonzentrierte Mittel auszulisten, jedoch werden anwendungsfertige Mischungen weiterhin vertrieben“, heißt es…

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In seiner Enzyklika kritisiert Papst Franziskus die rücksichtslose Ausbeutung der Natur zu kommerziellen Zwecken. Auch die „unangemessene oder exzessive Anwendung“ der Gentechnik lehnt das Oberhaupt der katholischen Kirche ab – durch sie entstünden Risiken. Fruchtbarer Boden sei „in den Händen einiger weniger konzentriert“, Bauern von Saatgut-Konzern abhängig.

Zwar sei es „schwierig“, so Franziskus, „ein allgemeines Urteil über die Entwicklungen von gentechnisch veränderten Pflanzen oder Tieren (GMO) im…

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Die Agrarminister der Bundesländer Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen fordern ein Gentechnik-Anbauverbot in ganz Deutschland. Der Bund müsse dafür die Verantwortung übernehmen, ansonsten drohten höhere Risiken und Kosten.

Die sechs Grünen-Politiker, eine davon Mitglied einer schwarz-grünen Landesregierung, stützen sich mit ihrer Forderung auf ein juristisches Gutachten. Darin kommen Anwälte der Berliner Kanzlei Gaßner, Groth, Siederer &…

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Im Streit darüber, wer in Deutschland künftig Gentechnik-Anbauverbote aussprechen soll, hat sich das Bundesamt für Naturschutz deutlich geäußert. Vor Bundestagsabgeordneten erklärte die Präsidentin der Behörde, aus fachlicher Sicht sei ein bundesweites Verbot, verhängt durch Berlin, die „einzige Möglichkeit“ für wirksamen Schutz.

Die BfN-Präsidentin Beate Jessel betonte gestern bei einer öffentlichen Anhörung im Umweltausschuss des Parlaments, bundesweite Verbote für den Anbau von gentechnisch…

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Die EU-Kommission will den Mitgliedstaaten die Möglichkeit geben, selbst zu entscheiden, welche gentechnisch veränderten Pflanzen als Lebens- oder Futtermittel eingesetzt werden dürfen. Bislang gilt jede Genehmigung in der ganzen Union. Das EU-Parlament hat sich nun skeptisch geäußert: der Vorschlag der Kommission soll zurückgewiesen werden.

Die Gründe für die Ablehnung sind unterschiedlich: Gentechnik-Befürworter im Parlament und Industrie-Lobbyisten sehen darin ein Problem für die…

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Der Discounter Aldi Süd bietet in bayerischen Filialen seit dieser Woche Milch mit der grünen „Ohne Gentechnik“-Raute an. Der Liter soll laut einem Medienbericht 65 Cent kosten.

„Die Milch steht für Qualität in der Herstellung, tierartgerechte Haltungsbedingungen, gentechnikfreie Fütterung, kurze Transportwege und Nähe zu den Erzeugern“, wirbt Aldi Süd im Internet. „Die Landwirte für milfina 'meine bayrische Bauernmilch' beteiligen sich am Programm 'Geprüfte Qualität - Bayern', halten die Tiere in…

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