Mit seiner Stellungnahme zur EU-Lebensmittelstrategie hat das Europäische Parlament auch einen Absatz zu neuen gentechnischen Verfahren verabschiedet. Er deutet an, dass die Parlamentarier den gentechnikfreundlichen Kurs der Kommission kritisch sehen, sich mehr Vorsorge und eine transparente Kennzeichnung wünschen. Deutlichere Worte hat das deutsche Bundesamt für Naturschutz gefunden. Es erklärt in einem Positionspapier, warum auch neue gentechnische Verfahren reguliert werden müssen.

Bereits Ende…

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Das indische Handelsministerium will den Fall des gentechnisch verunreinigten indischen Reises, der im Sommer weltweit zum Rückruf von Schokolinsen und Backwaren geführt hatte, gründlich untersuchen. Das berichtet das indische Nachrichtenportal „The Hindu“. Dabei beruft es sich auch auf den Infodienst Gentechnik, der im August als erster berichtet hatte, dass die 500 Tonnen verunreinigten Bruchreises aus Indien stammten.

Während das Handelsministerium jetzt betont, dass in Indien gv-Reis nicht kommerziell…

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Der für Landwirtschaft zuständige Südtiroler Landesrat Arnold Schuler sieht in neuen gentechnischen Verfahren wie Crispr/Cas eine große Chance für den Apfelanbau in Südtirol. Seine Vorstellungen stoßen bei Umwelt- und Verbraucherverbänden auf Kritik. Sie warnen vor einem Paradigmenwechsel in der Südtiroler Politik, die bisher stark auf gentechnikfreie Produkte setzte. Doch noch sind Schulers Gentech-Äpfel Zukunftsmusik.

Südtirol ist das größte Apfelanbaugebiet Europas. Auch andere Obstsorten sowie Wein…

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Ein japanisches Unternehmen will einen mit Crispr/Cas veränderten Zuchtfisch vermarkten. Mit Zustimmmung der japanische Behörden nimmt es derzeit Vorbestellungen für die ersten Test-Portionen entgegen. Das japanische Gesundheitsministeriums verlangte keine Sicherheitsprüfung, da dem Fisch keine Fremdgene zugefügt wurden. Auch erste Gentech-Tomaten gibt es in Japan inzwischen zu kaufen.

Wissenschaftler der Universitäten Kyoto und Kindai haben mit dem Verfahren Crispr/Cas ein Gen im Erbgut von Seebrassen…

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Noch bis 22. Oktober können alle EU-Bürgerinnen und Bürger sich an einer Konsultation der EU-Kommission beteiligen. Sie will bestimmte Verfahren der neuen Gentechnik aus dem bisherigen Gentechnikrecht herausnehmen und hat ihren Fahrplan für dieses Vorhaben zum Kommentieren ins Netz gestellt. Zahlreiche Organisationen haben die Menschen aufgerufen, sich an der Konsultation zu beteiligen und ihren Protest gegen die Kommissionspläne zum Ausdruck zu bringen.

Bereits in ihrer im April 2021 vorgelegten Studie…

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Kenianische und britische Forscher haben einen Pilz entdeckt, der in Malaria-Mücken lebt. Er macht den Malaria-Erreger unschädlich, so dass die Moskitos Menschen nicht mehr infizieren können. Gleichzeitig testeten andere Wissenschaftler erfolgreich im Labor ein Gene Drive System, um Malaria Mücken auszurotten. Der Pilz könnte solche Eingriffe überflüssig machen.

Microsporidia MB nannten die Insektenforscher den Mikropilz, den sie in kenianischen Moskitos der Gattung Anopheles entdeckt hatten. Er…

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Der Brexit macht’s möglich: Das britische Umweltministerium Defra will das Gentechnikrecht des Landes gravierend ändern, um schnell neue gentechnisch veränderte Pflanzen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Durch ein positives Innovationsklima soll die Rolle Großbritanniens als eines der führenden Länder für Gentechnikforschung gestärkt werden. Das halten allerdings viele Briten nicht für erstrebenswert.

Für sein Vorhaben hat das Ministerium nun einen genaueren Plan veröffentlicht. Noch vor Ende…

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Die Schweiz bleibt weitere vier Jahre gentechnikfrei. Der Nationalrat stimmte dafür, das seit 2005 geltende Moratorium bis Ende 2025 zu verlängern. Die Zustimmung des Ständerats – das ist die zweite Parlamantskammer in der Schweiz – gilt als sicher. Neu ist, dass das Moratorium explizit auch für neue gentechnische Verfahren gilt. Anträge, diese auszunehmen, hatte der Nationalrat mit großer Mehrheit abgelehnt.

Das Moratorium legt fest, dass kein gentechnisch verändertes Saatgut in die Schweiz eingeführt…

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Im Juni hatten Behörden aus vier EU-Mitgliedsstaaten verkündet, das Herbizid Glyphosat sei unschädlich für Gesundheit und Umwelt; es könne bis zum Jahr 2037 genehmigt werden. Der ausführliche Bericht, auf den sich diese Einschätzung stützt, wurde jetzt veröffentlicht und kann 60 Tage lang kommentiert werden.

Mit dem Start der Konsultation haben die für Lebensmittelsicherheit und Chemikalien zuständigen EU-Behörden EFSA und ECHA die nächste Phase im Verfahren zur erneuten Zulassung von Glyphosat…

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Die Weltnaturschutzunion IUCN will in den nächsten drei Jahren eine breite interne Diskussion führen, ob Gentechnik und Gene Drives im Naturschutz eingesetzt werden sollen. Mit diesem Beschluss ist der Versuch gentechnikfreundlicher Organisationen, mit Artenschutz-Argumenten neuen gentechnischen Verfahren die Tür zu öffnen, vorerst abgewehrt.

Der 1948 gegründeten International Union for Conservation of Nature gehören über 1300 staatliche und nichtstaatliche Naturschutzorganisationn aus aller Welt an.…

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Wenn Kandidat*innen für den Bundestag in Fernsehen oder Onlinemedien befragt werden, geht es selten um das Thema Gentechnik in der Landwirtschaft. Gentechnikkritische Verbände und Initiativen haben jedoch im Vorfeld der Bundestagswahl am 26. September bei Kanzlerkandidat*innen und Fraktionen nachgefragt, wie sie zum Einsatz von neuen gentechnischen Verfahren bei der Lebensmittelproduktion stehen. Der Infodienst gibt einen Überblick über die Antworten.

Der Kanzlerkandidat der SPD, Olaf Scholz, will sich…

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Ab morgen ist es soweit: Landwirte dürfen den Unkrautvernichter Glyphosat nur noch in Grenzen versprühen, Privathaushalte bundesweit gar nicht mehr. Das sieht die geänderte Pflanzenschutzanwendungs-Verordnung vor, die heute im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde. Sie ist Teil eines Gesetzespakets zum Natur- und Insektenschutz, das Bundestag und Bundesrat nach langem Ringen in der großen Koalition Ende Juni verabschiedet hatten.

Komplett und bundesweit verboten ist das Totalherbizid demnach in Haus- und…

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Das britische Agrarministerium hat die europaweit ersten Feldversuche mit einem Weizen genehmigt, dessen Gene mit dem neuen Gentechnikverfahren Crispr/Cas verändert wurden. Das teilte das Forschungsinstitut Rothamsted Research (RRI) vergangene Woche mit, das den asparaginreduzierten Weizen ab September fünf Jahre lang jeden Herbst auf seinen Feldern nördlich von London pflanzen wird. „Dieser hochexperimentelle Weizen ist ein Risiko für die Landwirte und die Nahrungskette“, warnte das Verbändebündnis GM…

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Der Fall des in Frankreich gefundenen, gentechnisch verunreinigten Reismehls hat eine größere Dimension als bisher bekannt. Wie die Europäische Kommission dem Infodienst Gentechnik mitteilte, wurden insgesamt 500 Tonnen weißer indischer Bruchreis nach Europa importiert, zu Reismehl verarbeitet, weiterverkauft und unter anderem als Zutat von Schokolinsen und Backwaren in zahlreichen europäischen Ländern auf den Markt gebracht.

Aufgefallen waren die nicht zugelassenen, gentechnischen Bestandteile bei…

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Weil er gentechnisch verunreinigtes Reismehl darin verarbeitet hat, ruft der Süßwarenhersteller Mars bestimmte Packungen seiner Schokolinsen M&M’s Crispy zurück. Französische Behörden hätten die Verunreinigung entdeckt, als sie Reismehl kontrollierten, das ein Unternehmen mit Sitz in Holland an Mars geliefert habe, teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf Anfrage mit.

Laut europäischem Schnellwarnsystem für Lebensmittel RASFF waren die Proben in Frankreich bereits am…

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Die Bayer AG hat im zweiten Quartal 2021 weitere 3,5 Milliarden Euro in ihre Rücklagen eingestellt. Damit sollen die Klagen künftiger Krebspatienten gegen das glyphosathaltige Bayer-Herbizid Roundup abgedeckt werden. Durch die Rückstellung weist die Halbjahresbilanz des Konzerns einen Verlust von 246 Millionen aus.

Die erneute Rückstellung war notwendig geworden, nachdem es zu keinem Vergleich über mögliche künftige Fälle kam. Für diesen im Mai 2021 endgültig gescheitertenVergleich hatte der Konzern zwei…

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Die Forscher des britischen Rothamsted Research-Instituts (RRI) griffen schon mehrfach ins Weizengenom ein: Mit warnenden Duftstoffen sollten die Pflanzen Blattläuse vertreiben, aufgrund verbesserter Photosynthese mehr Körner tragen und jetzt wollen die Wissenschaftler ein Eiweiß eliminieren, damit nach dem Backen des Brotes kein Krebs drohe. Da auf dem Feld aber noch nichts dergleichen funktioniert hat, haben fast 30 gentechnikkritische Gruppen die britischen Behörden aufgefordert, das nutzlose…

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Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat die Bayer-Tochter Monsanto zu 400.000 Euro Bußgeld verurteilt. Sie wertete das geheime Anlegen von Listen mit den Daten von Wissenschaftlern, Journalisten und Aktivisten als Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung. Aus Deutschland sind keine entsprechenden Verfahren bekannt.

Im Mai 2019 berichteten französische Medien darüber, dass die Bayer-Tochter Monsanto in den Jahren 2016 und 2017 von der Agentur FleishmanHillard Listen mit Hunderten…

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Vom kommenden Jahr an soll Saatgut für gentechnisch veränderten „goldenen“ Reis an ausgewählte philippinische Bauern verteilt werden. Wie das philippinische Agrarministerium vergangene Woche mitteilte, habe es genehmigt, das Saatgut kommerziell zu vermehren. Nach Angaben des internationalen Reisforschungsinstitut IRRI sind die Philippinen das erste Land der Welt, das den Anbau des Beta Carotin-haltigen Reises erlaubt.

Derzeit werden gemeinsam mit lokale Akteuren Gemeinden ausgesucht, wo viele Menschen…

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Belgische Forscher dürfen vier Jahre lang Pappeln anbauen, deren Ligningehalt durch das Verfahren Crispr/Cas9 gentechnisch verändert wurde. Dadurch sollen sich die Bäume leichter zu Papier oder Ethanol verarbeiten lassen. Die Idee ist nicht neu, doch bisher waren die Versuche, industrietaugliche Bäume zu entwickeln, wenig erfolgreich.

Das Holz von Bäumen besteht aus einer Mischung von Lignin, Hemizellulose und Zellulose, wobei das Lignin für die Festigkeit des Holzes sorgt. Um aus Zellulose Papier oder…

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