Bundesamt für Naturschutz warnt vor Gentechnik-Mais 1507
20.02.2014
Der kurz vor der Zulassung stehende Gentechnik-Mais 1507 hat 350 Mal mehr Insektengift im Pollen als der bisher in der EU zugelassene Monsanto-Mais Mon810. Außerdem ist der gesetzlich vorgeschriebene Monitoringplan missverständlich, eine Prüfung von Risiken für nützliche Insekten hat nicht stattgefunden. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) nach einer Bewertung. Die Behörde fordert nun strengere Sicherheitsvorkehrungen, falls der Gentech-Mais 1507 angebaut werden sollte.
Das BfN äußert sich besorgt, das Gift des Gentech-Maises könne auch auf Futterpflanzen geschützter Schmetterlingsarten gelangen. Wie das Gift auf solche Schmetterlingsarten wirkt, ist kaum untersucht. Die Daten, die das Herstellerunternehmen Dupont Pioneer mit dem Antrag einreichte, beziehen sich laut BfN bis auf zwei Ausnahmen nur auf Schädlingsarten, die aus Naturschutzsicht wenig relevant sind. Um das Risiko zu mindern, schlägt die Behörde Abstände zwischen Gentechnik-Feldern und Naturschutzgebieten von 300 bis 1.000 Metern vor. Bisher sind solche Abstandsregelungen im Zulassungsantrag nicht vorgesehen.
Auch der gesetzlich vorgeschriebene Monitoringplan ist laut BfN derzeit völlig unzureichend. Das Vorlegen einer Studie seitens der Antragsteller reiche nicht aus. Es müssten klare Analyseparameter durch die EU-Kommission vorgegeben werden. Schließlich diene das Monitoring als Frühwarnsystem für unvorhersehbare Wirkungen der ausgesetzten gentechnischen Organismen. Dringend notwendig ist aus Sicht des Amts auch unabhängige Forschung zum Gentechnik-Mais. Dafür müsse seitens der Firmen, die den Gentech-Mais patentiert haben, ein freier Zugang zum Saatgut gewährleistet werden. Die Zeitung taz hatte gestern aus dem Papier des BfN zitiert, mittlerweile liegt es auch dem Infodienst vor. [keh]