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EU-Behörde EFSA bewertet, Monsanto verkündet: MON810 ist sicher!

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA hat heute den gentechnisch veränderten Mais MON 810 der Firma Monsanto als sicher bewertet. Besonders bizarr: Bereits gestern feierte der Monsanto-Konzern in einer Presseerklärung die positive Bewertung. Die EFSA stellte dem Antragsteller den Bericht offensichtlich bereits vorab zur Verfügung und überließ es Monsanto, ihre Entscheidungen zu veröffentlichen.

Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin von Greenpeace, bewertet das Verhalten der EFSA auch inhaltlich als grob fahrlässig: "Die EFSA ignoriert die ernsthaften Sicherheitsbedenken aller europäischen Mitgliedsstaaten, die den Gen-Mais zum Anbau verboten haben. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner muss jetzt unmissverständlich klarstellen, dass es ernsthafte Bedenken von Seiten Deutschlands an der Sicherheit des Gen-Maises gibt und gegen eine Wiederzulassung auf EU-Ebene stimmen."

Die EFSA musste die umstrittene Maissorte erneut beurteilen, weil die europäische Zulassung im April 2007 nach zehn Jahren ausgelaufen war. Seitdem befindet sich der MON 810 im Wiederzulassungsverfahren. Laut EU-Recht darf er trotz ausgelaufener Zulassung aber weiter in der EU angebaut werden, wenn ein Wiederzulassungsantrag gestellt wurde. Monsanto hat diesen Antrag im April 2007 gestellt. Die nationalen Anbauverbote sind davon unberührt.

Trotz der positiven Bewertung durch die EFSA ist es keinesfalls sicher, dass die EU-Kommission MON 810 jetzt wieder zulässt. Neben den rein wissenschaftlichen Sicherheitsfragen sollen in Zukunft auch die sozio-ökonomischen Auswirkungen des Anbaus von Gentechnikpflanzen berücksichtigt und die Zulassung für den Anbau möglicherweise den einzelnen Mitgliedsstaaten überlassen werden. 13 der 27 Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland und Frankreich, sollen sich auf einem Ministerratstreffen für eine entsprechende Änderung der EU-Gesetze stark gemacht haben.

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