Bislang werden Gentechnik-Kartoffeln hierzulande nur versuchsweise angebaut. BASF wartet seit Jahren auf eine Zulassung für den kommerziellen Anbau seiner "Amflora". Nun scheint für das deutsche Unternehmen eine weitere Hürde geschafft. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat heute ein neues Gutachten zur Kartoffel vorgelegt. Die EU-Kommission hatte es gefordert, weil es immer wieder Streit um die Sicherheit der Knolle gab. Denn die "Amflora", die für die Stärkeproduktion angebaut werden soll, enthält ein Antibiotikaresistenz-Markergen. Verbreitet die Kartoffel sich unkontrolliert, fürchten Kritiker eine Beeinträchtigung des Medikaments, das auch in der humanmedizinischen Therapie verwendet wird.
Im neuen Gutachten der EFSA heißt es nun vage, "dass negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit den derzeitigen Erkenntnissen zufolge unwahrscheinlich sind." Doch die Meinungen innerhalb der EFSA scheinen nicht einheitlich zu sein. Einige EFSA-Experten schließen Gefahren für die menschliche Gesundheit nicht aus, die Folgen seien insgesamt nicht abschätzbar. Dass die EFSA nun trotzdem grünes Licht für die Gentechnik-Kartoffel gibt, kritisiert Greenpeace als fahrlässig.