Aigner in Berlin
Ilse Aigner hat den Gentechnik-Mais verboten. Doch sie bekommt Gegenwind von der Minister-Kollegin Annette Schavan.

Monsanto legt fragwürdigen Bericht über Genmais-Anbau vor

31.03.2009

Pünktlich zum Monatsende legte der Gentechnik-Konzern Monsanto heute den von der Bundesregierung geforderten Bericht über mögliche Umweltrisiken beim Anbau von Genmais vor. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hatte angekündigt, von dem Bericht das Anbauverbot der genveränderten Maissorte MON 810 abhängig zu machen. Darüber muss in den nächsten Tagen entschieden werden, denn ab Mitte April wird der Mais ausgesät. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass aus dem Monsanto-Bericht Informationen hervorgehen, die zum Anbauverbot der eigenen Gentech-Mais-Sorte führen. Heike Moldenhauer vom BUND kritisiert z.B. die zu laschen Auflagen für den Bericht. Er enthalte zwar viele Daten bereits veröffentlichter Berichte, jedoch kaum Fakten, die Aussagen über Umwelteffekte des MON 810 zulassen. Es habe auch keinerlei Beobachtungsposten am oder auf dem Mon 810-Acker gegeben. Das Aktionsnetzwerk Campact, das Aigner seit Tagen bei öffentlichen Auftritten verfolgt, fordert daher ein Anbauverbot aufgrund von Risiken des Gentechnik-Anbaus. Bei einer CSU-Landwirtschaftskonferenz in Immenstadt im Allgäu sicherte Aigner den Campact-Aktivistinnen und -Aktivisten am Samstag dann auch zu, ebenfalls Erkenntnisse aus neuen wissenschaftlichen Studien über die Risiken des Gentechnik-Maises für eine Entscheidung heranzuziehen.

Mittlerweile haben sich die Betreiber des Tagfalter-Monitoring Deutschland (TMD) zu Wort gemeldet. Monsanto hatte sich in seinem Monitoring-Bericht auf die Arbeit vom TMD bezogen. "Wir distanzieren uns aus wissenschaftlicher Sicht nachdrücklich von den im Bericht von Monsanto präsentierten Analysen und Interpretationen zum Tagfalter-Monitoring," betonen die Ausrichter des TMD. Die Daten des TMD seien nicht geeignet, die Wirkungen des gentechnisch veränderten Mais MON810 zu bewerten, weil darin kaum Schmetterlinge entlang von Ackerflächen erfasst würden.

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