Bundesagrarministerin Ilse Aigner will die Entscheidung über den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen den Regionen überlassen. "Die Bundesländer und auch die Landkreise sollten selbst entscheiden können, ob sie auf grüne Gentechnik verzichten wollen oder nicht", sagte die CSU-Politikerin in einem Reuters-Interview vom Freitag. Sie befinde sich dazu in Gesprächen mit Kabinettskollegen. SPD und Grüne boten ihre Unterstützung an und forderten, Aigner dürfe es nicht bei Ankündigungen belassen. Ende letzten Jahres hatten SPD und Union noch einen Antrag der Grünen abgelehnt, in dem der Bundestag aufgefordert wurde, sich auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass Regionen über den Anbau von Gentechnik-Pflanzen selbst entscheiden können.
Die einzige gentechnisch veränderte Pflanze, die seit 1998 in der Europäischen Union angebaut werden darf, ist der Gen-Mais der Sorte MON 810 des US-Unternehmens Monsanto. Aigner prüft zurzeit ein bundesweites Anbauverbot für dieses Jahr. Ziel sei eine Entscheidung noch vor der Aussaat. Diese werde je nach Witterung ab der zweiten Aprilhälfte stattfinden. Zu den Auflagen für Monsanto zählt ein Bericht über die Einhaltung der Anbau-Vorschriften, der bis Ende März eingereicht werden muss. "Ich werde dann schnell entscheiden", versicherte Aigner.