So sehr sich Richterin Katharina Platzeck auch bemühte, die Verhandlung wie eine ganz normale auf ihrem vollen Terminplan zu behandeln: Alle Begleiterscheinungen sprachen dagegen. So waren die Angeklagten und ihre rund 25 Unterstützer vom Bahnhof bis zum Amtsgericht im brandenburgischen Bad Freienwalde von einer Hundertschaft Polizisten eskortiert worden. Die Beamten harrten anschließend den ganzen Tag mit ihren Mannschaftswagen vor dem Gebäude aus – wohl, um die Gentechnikgegner um den Berufsimker Michael Grolm nach Prozessende wieder zurückzugeleiten. Das war allerdings nicht nötig! Am späten Nachmittag endete der Prozess mit einer Verurteilung beider Feldbefreier zu je 20 Tagessätzen und die beiden Angeklagten kehrten friedlich nach Hause zurück. Sie hatten ihren Freispruch gefordert und dafür plädiert, dass die Richterin auf rechtfertigenden Notstand erkenne.