Die Auseinandersetzung um Patente auf herkömmlich gezüchtete Pflanzen und Tiere steuert langsam ihrem Höhepunkt zu. Die große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes muss entscheiden, wer das Sagen hat: die Mitgliedsstaaten des Europäischen Patentübereinkommens oder die großen Konzerne und ihre Patentanwälte. Das EU-Parlament, mehrere Regierungen und zahlreiche Organisationen haben klar Stellung bezogen. Die Lobby der Konzerne auch.

Das Europäische Patentübereinkommen (EPO) regelt in seinem Artikel…

[+] mehr...

Das südafrikanische Landwirtschaftsministerium hat den kommerziellen Anbau der angeblich trockentoleranten Maislinie MON87460 x MON89034 x NK603 von Monsanto nicht genehmigt. Die Begründung: Der Gentech-Mais bringe den Landwirten keinen zusätzlichen Nutzen. Den Anbau anderer gentechnisch veränderter Maissorten hatte Südafrika bisher immer erlaubt.

Monsanto vermarktet seinen gentechnisch veränderten Mais MON 87460 seit Jahren als angeblich wirkungsvolles Mittel zur Ernährungssicherung in Zeiten des…

[+] mehr...

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass die EU-Pestizidverordnung das Vorsorgeprinzip beachtet. So wie er die Verordnung auslegt, stellt der Gerichtshof jedoch die aktuelle Zulassungspraxis in Frage. Zahlreiche Pestizidzulassungen in Europa müssten damit unverzüglich entzogen werden, erklärte ein Anwalt aus dem französischen Ausgangsprozess - auch für glyphosathaltige Spritzmittel.

Der EuGH hatte Anfragen eines französischen Strafgerichts geklärt, das gegen Umweltaktivisten verhandelt,…

[+] mehr...

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat 20 Verbraucher einige Wochenenden lang über Chancen und Risiken des Genome Editing diskutieren lassen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass das Vorsorgeprinzip und die Wahlfreiheit der Verbraucher erhalten bleiben müssen. Für mögliche Schäden sollen die Hersteller haften.

Verbraucher-Konferenz nennt das BfR diese Veranstaltung, zu der es bereits im Sommer interessierte Verbraucher eingeladen hatte. Aus 147 Anmeldungen wurden 20 Menschen ausgewählt, die in Bezug…

[+] mehr...

Die EU-Kommission hat die Europäische Bürgerinitiative ‚Bienen und Bauern retten' offiziell registriert. Die Initiative fordert, den Einsatz synthetischer Pestizide in der EU bis 2035 einzustellen. Nun haben die beteiligten Organisationen ein Jahr lang Zeit, um dafür eine Million Unterschriften zu sammeln, die aus mindestens sieben Mitgliedsstaaten kommen müssen.

Die EU-Kommission muss sich bei einer erfolgreichen EBI mit dem Anliegen der BürgerInnen auseinandersetzen. Sie ist jedoch nicht verpflichtet,…

[+] mehr...

Gentechniker arbeiten mit Gen-Scheren wie CRISPR/Cas nicht nur an Nutzpflanzen. Tiere sollen mit Hilfe von Genome Editing mehr Ertrag liefern und besser mit den Bedingungen der Massentierhaltung zurecht kommen. Friends of the Earth U.S. haben in einem Bericht den derzeitigen Stand zusammengefasst.

In Experimenten ist es demnach bereits gelungen, mit Genome Editing die Muskelmasse von Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen zu erhöhen. Bei Schafen konnte zudem die Länge der Haare und damit der Ertrag an…

[+] mehr...

Mahnende Worte aus der Schweiz: Die dortige Stiftung für Technikfolgen-Abschätzung (TA Swiss) hat ein Gutachten zu Chancen und Risiken der neuen gentechnischen Verfahren vorgelegt. Sie forderte darin Wissenschaft, Medien und Politik auf, „offen mit den Grenzen des bestehenden Wissens umzugehen“. Sie müssten Unklarheiten und Unsicherheiten klar kommunizieren.

Denn „aufgrund der hohen Erwartungen, die Wirtschaft und Medizin an das Genome Editing stellen, drohen Unsicherheiten und fehlendes Wissen…

[+] mehr...

Eine Studie hat gezeigt, dass in Brasilien ausgesetzte Gentech-Moskitos ihr Erbgut unkontrolliert weitergegeben haben. Daraus könnten besonders robuste Moskito-Stämme entstehen, fürchten die Wissenschaftler.

Die britische Firma Oxitec hatte von 2013 bis 2015 in dem brasilianischen Städtchen Jacobina wöchentlich rund 450.000 männliche Moskitos freigelassen. Deren Gene waren so verändert worden, dass die Nachkommen der Insekten noch als Larven sterben sollten. Damit wollte Oxitec die Population der Tiere…

[+] mehr...

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat eine Klage gegen die Zulassung einer gentechnisch veränderten Sojabohne von Monsanto abgelehnt. Nach Ansicht des Gerichts wurden die Risiken der Gentechnik-Bohne ausreichend untersucht, bevor die EU-Kommission ihren Import zuließ.

Geklagt hatten Testbiotech, das europäischen Netzwerk kritischer WissenschaftlerInnen (ENSSER) sowie der Verein Sambucus. Sie warfen der EU-Kommission vor, die gesundheitlichen Risiken der gentechnisch veränderten Sojabohne Intacta von…

[+] mehr...

Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA hat bei ihrer Abschätzung der Umweltrisiken der Gentechnik-Maissorte MON 810 wissenschaftlich mangelhaft gearbeitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine tschechische Umweltwissenschaftlerin in ihrer Bewertung, die von der Fachzeitschrift Environmental Sciences Europe veröffentlicht wurde.

Konkret wirft Veronika Chvátalová von der Masaryk Universität in Brünn in ihrer Untersuchung den EFSA-Gutachtern vor, sie hätten relevante Studien übergangen, Informationen einseitig oder…

[+] mehr...

Die von Bayer beauftragte Anwaltskanzlei Sidley Austin LLP habe in den Stakeholder-Listen von Monsanto keine Hinweise auf illegales Verhalten gefunden, erklärte der Konzern. Unklar ist, ob den Anwälten alle Listen vorlagen.

Im Mai 2019 berichteten französische Medien darüber, dass die Bayer-Tochter Monsanto in den Jahren 2016 und 2017 von der Agentur FleishmanHillard Listen mit Hunderten Wissenschaftlern und Politikern, Verbraucherschützern und Journalisten hatte erstellen lassen. Sie sollen neben deren…

[+] mehr...

Die Bundesregierung hat ein Aktionsprogramm Insektenschutz beschlossen. Es sieht vor, die Anwendung glyphosathaltiger Pestizide bis 31. Dezember 2023 verbindlich zu beenden. Umweltverbände kritisieren den späten Ausstiegstermin, Grüne warnen vor einem möglichen „Kuhhandel“.

Ende 2023 sei der „europarechtlich frühestmögliche Zeitpunkt“, begründete Bundesumweltministerin Svenja Schulze den Termin. Sie wies darauf hin, dass der Einsatz von Glyphosat schon vorher deutlich eingeschränkt werde. Das…

[+] mehr...

Die Herbizide Glyphosat und Paraquat können bei Landarbeitern dauerhaft die Nieren schädigen. Das zeigt eine internationale Studie, auf die das entwicklungspolitische Inkota-Netzwerk hinweist. Das Netzwerk fordert deshalb, Glyphosat auch in den Ländern des Südens zu verbieten.

Landarbeiter auf zentralamerikanischen Zuckerrohrfeldern leiden auffällig oft an chronischer Niereninsuffizienz, einer Krankheit, die bei mangelnder medizinischer Versorgung zu einem tödlichen Nierenversagen führt. „Neue…

[+] mehr...

2018 wurden auf 191,7 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut. Damit wuchs die Fläche um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das teilte der Internationale Service für die Nutzung von Gentechnik in der Landwirtschaft (ISAAA) mit.

ISAAA ist die einzige Organisation, die einen jährlichen weltweiten Überblick über den Stand der Agro-Gentechnik liefert. Sie wird von Gentechnik-Konzernen finanziert und propagiert den Anbau gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen. Selbst ihre Zahlen zeigen,…

[+] mehr...

Gentechnik-Pflanzen als Allheilmittel gegen Hunger und Dürre? Wenig geeignet und sehr riskant, sagt eine neue Studie im Auftrag der Grünen-Fraktion im Europaparlament über neue gentechnische Methoden in der Landwirtschaft. Von einer „üblen Täuschung der Verbraucherinnen und Verbraucher“ spricht gar der Bund für Umwelt- und Naturschutz, BUND.

Der Milchbauer und Grünen-Abgeordnete Martin Häusling ist Co-Autor und Herausgeber der im Juli veröffentlichten Studie „Zukunft oder Zeitbombe? Designerpflanzen…

[+] mehr...

Bei ihren jährlichen Prüfungen haben die Behörden in Baden-Württemberg 2018 in jedem vierten konventionellen Sojalebensmittel gentechnische Verunreinigungen gefunden. Da es sich um kleine Mengen zugelassener Gentech-Pflanzen unterhalb des Grenzwertes handelte, müssen die Produkte jedoch nicht gekennzeichnet oder vom Markt genommen werden, teilte das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz auf Anfrage des Infodiensts mit. Bioprodukte schnitten wie meist überdurchschnittlich gut ab.

Von 83…

[+] mehr...

Die scheidende Europäische Kommission hat sieben neue Ackerpflanzen als Lebens- und Futtermittel genehmigt, die teils mehrfach gentechnisch verändert (gv) wurden, darunter allein fünf Maissorten. Bei zwei Gentech-Pflanzen verlängerte sie die Zulassung. Mehr als 40 Verbände hatten die Kommission Ende Mai aufgefordert, die GVO nicht vor dem Ende ihrer Amtszeit noch schnell durchzuwinken, sondern ihre Risiken sorgfältig zu prüfen.

Wie die EU-Kommission Ende Juli mitteilte, dürfen neben dem Mais eine neue…

[+] mehr...

Der neue Premierminister Boris Johnson will nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) das britische Gentechnikrecht liberalisieren. Das sagte Johnson in seinen ersten Reden nach seiner Amtseinführung Ende Juli. Doch ob aus der Ankündigung Realität wird, erscheint fraglich.

„Lasst uns jetzt beginnen, den außergewöhnlichen Sektor der Biowissenschaften des Vereinigten Königreiches von Regeln gegen Genveränderung zu befreien“, propagierte Johnson direkt nach seiner Ernennung vor seinem…

[+] mehr...

Der Einfluss der Verbraucher ist deutlich: 69 Prozent der Deutschen wollen Lebensmittel kaufen, die ohne Gentechnik hergestellt sind. 14.000 Produkte tragen heute - zehn Jahre nach seiner Einführung – das Ohne-Gentechnik-Siegel. Und der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) schätzt, dass die Kunden 2019 erstmals mehr als zehn Milliarden Euro für solche Produkte ausgeben werden.

„Der Markt für Lebensmittel ohne Gentechnik wächst seit Jahren und ist inzwischen fast so groß wie der Markt für…

[+] mehr...

Die Bayertochter Monsanto hat im 1. Halbjahr 2019 deutlich weniger gentechnisch verändertes (gv) Soja- und Maissaatgut verkauft als in der ersten Hälfte 2018. Das ergibt sich aus dem Halbjahresbericht des Bayerkonzerns, der heute vorgelegt wurde. Auch Pflanzengifte des Konzerns wie das glyphosathaltige Roundup fanden weniger Abnehmer. Bayer führt das vor allem aufs Wetter und auf Handelskonflikte zurück.

Die Umsatzerlöse bei gv-Saatgut für Soja gingen demnach währungsbereinigt um 25 Prozent, bei Mais um…

[+] mehr...

Wir nehmen Datenschutz ernst!
Unsere Seiten nutzen in der Grundeinstellung nur technisch-notwendige Cookies. Inhalte Dritter (YouTube und Google Maps) binden wir erst nach Zustimmung ein.
Cookie-Einstellungen | Impressum & Datenschutz

OK