Gentechnik ist ein kontrovers diskutiertes Thema bei der Grünen Woche in Berlin. Der Deutsche Bauernverband distanziert sich dabei deutlich von der Grünen Gentechnik. Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisierte dagegen die deutsche Haltung zur Gentechnik im Ackerbau.
Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Organismen (GVO) - für die deutschen Verbraucher kommt das nicht in die Einkaufstüte. Erfahrungen der Assoziation ökologischer Lebensmittel Hersteller (AoeL) beweisen ganz deutlich: Verbraucher lehnen solche Nahrungsmittel ab. Die AoeL fordert daher von Minister Seehofer, dass außerhalb von vollständig kontrollierten Systemen der Anbau und jegliche Nutzung von GVO verboten oder für mindestens zehn Jahre per Gesetz vollständig aufgeschoben wird.
Die SPD im Bundestag verlangt Änderungen an den Gentechnikplänen von Agrarminister Horst Seehofer und spricht sich für verbindliche gentechnikfreie Zonen aus. Dann könnten nicht mehr teure Tests von Bauern zum Nachweis der Gentechnikfreiheit verlangt werden, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionschef Ulrich Kelber.
Damit hatte niemand gerechnet: Trotz der kurzen Vorbereitungszeit kamen über 500 Menschen am Samstag nach Wabern, um gegen den Anbau von genetisch verändertem Mais zu demonstrieren. Mit Transparenten, riesigen Schleppern und in Verkleidungen machten sie ihre Ablehnung deutlich.
„Inzwischen erklären 27000 Landwirte in 100 Regionen Deutschlands mit insgesamt 900000 Hektar Fläche, dass sie garantiert gentechnikfrei wirtschaften“, sagte Annemarie Volling von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) heute vor Beginn der Grünen Woche in Berlin.
Der Verein Mellifera, Vereinigung für wesensgemäße Bienenhaltung, klagt gegen den Anbau der Gen-Maissorte MON 810 in Deutschland. Unterstützt werden die Imker dabei vom Demeterbund, der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller und dem Berufs- und Erwerbsimkerbund.
"Es ist unglaublich, dass die Landesregierung auf ihren landeseigenen Flächen den Anbau von gentechnisch verändertem Mais (GVO-Mais) zulässt. Wir fordern Umweltminister Wilhelm Dietzel auf, dies sofort für alle Landesflächen zu untersagen", sagt Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Zu verantwortungsvollem Umgang mit Gentechnik in der Landwirtschaft haben Bauernverbände und Verbraucherorganisationen beim Landkirchentag der Grünen Woche aufgerufen. Die Konsumenten bräuchten mehr Informationen für eine Entscheidung zwischen gentechnisch veränderten und herkömmlich produzierten Lebensmitteln, sagte der Vizepräsident den Deutschen Bauernverbands, Norbert Schindler, in Berlin.
Der weltweite Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen hat im vergangenen Jahr erstmals die Marke von 100 Mio ha überschritten. Insgesamt seien auf 102 Mio ha
transgene Pflanzen angebaut worden, teilte der "International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications" (ISAAA) letzte Woche in seinem Jahresbericht für 2006 mit.
«Nicht alles, was die Gentechnik möglich macht, sollte man tun.», sagte der Vorstandssprecher der KWS Saat AG, Andreas J. Büchting, bei den «Aachener Wirtschaftsgesprächen» des Fördervereins der Wirtschaftswissenschaften der RWTH Aachen. Ihre Grenzen sieht er in der Programmierung von Pflanzen, die Gifte produzieren und im Freien angebaut werden.
Mit einem großflächigen Freilandversuch soll die Gentechnik in der Prignitz Einzug halten. Der in Ludwigshafen ansässige Chemiekonzern BASF hat die Freisetzung von gentechnisch veränderten Kartoffeln beantragt. Der größte der drei Standorte ist laut einer öffentlichen Bekanntmachung Sükow bei Perleberg. Auf 79,4 Hektar sollen hier ab April gentechnisch veränderte Kartoffeln angebaut werden. Derselbe Antrag richtet sich noch auf zwei wesentlich kleinere Flächen in Bütow und Zepkow (Mecklenburg-Vorpommern).
Im Tauziehen um ein neues Gentechnikgesetz bekommt Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) unverhoffte Rückendeckung vom Koalitionspartner. Die SPD-Wirtschaftsexperten Rainer Wend und Doris Barnett forderten zum Auftakt der Grünen Woche einen "differenzierten und fairen Umgang" mit dem Thema.
"Ein wichtiges Zeichen" setzte die Stadt Walldorf mit ihrem Beitritt zum Bündnis für eine gentechnikfreie Region, findet die Karlsruher Grünen-Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl. Sie hoffe, heißt es in einer Pressemitteilung der Politikerin, dass andere Gemeinden im Land diesem Beispiel folgen würden.
Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) weist Kritik zurück, er wolle die Agrogentechnik gegenüber anderen Produktionsweisen bevorzugen. Er plädiert für ein "friedliches Nebeneinander" von gentechnischer, konventioneller und ökologischer Landwirtschaft.
Der kritische Agrarbericht 2007 hat erneut die Agro-Gentechnik als Schwerpunkt. Dreizehn von 48 Beiträgen sind diesem Thema gewidmet. Damit will das Bündnis über die unterschiedlichen Interessenlagen aufklären und Argumente gegen diese "überflüssige Gefährdung unserer Lebensgrundlagen" liefern.
sich Widerstand gegen den vermehrten Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft. "Der Anbau von genveränderten Pflanzen im Freiland
birgt erhebliche Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt, die vor allem in ihrer langfristigen Wirkung nicht abschätzbar sind", sagte der Präsident des Deutschen
Naturschutzrings, Hubert Weinzierl, der "Berliner Zeitung"
Zur morgen in Berlin beginnenden Internationalen Grünen Woche erklärt der stellvertretende Parteivorsitzende Wolfgang Methling:
Landwirte und Verbraucher müssen die Möglichkeit haben, zwischen gentechnisch freien und gentechnisch veränderten Futter- und Lebensmitteln zu wählen. Deshalb ist eine eindeutige Kennzeichnungspflicht für alle Produkte notwendig.
Zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin formiert sich der Widerstand gegen den vermehrten Einsatz der Gentechnik auf dem Acker. "Der Anbau von genveränderten Pflanzen im Freiland birgt erhebliche Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt, die vor allem in ihrer langfristigen Wirkung nicht abschätzbar sind", sagte der Präsident des Deutschen Naturschutzrings, Hubert Weinzierl, der Berliner Zeitung.
Das Bundeskabinett soll sich nach Worten von Landwirtschaftsminister Horst Seehofer im Februar mit der Novelle des Gentechnikgesetzes befassen.
Erste Grundzüge der Reform sollten der Ministerrunde im Februar zugeleitet werden, sagte Seehofer vor Journalisten heute auf der Agrarmesse 'Grüne Woche'.
Erdbeeren und Fische haben mehr gemeinsam als man denkt. Genauso Schneeglöckchen und Kartoffeln, sowie Bakterien und Mais. Sie alle haben Gene. Und Sie können die Gene miteinander verrühren und vermischen. Das zumindest tun Gentechniker in der Lebensmittelindustrie. Den menschgemachten Mix lehnen in Deutschland die meisten Verbraucher allerdings ab. Angebaut werden „gentechnisch veränderte Lebensmittel“ trotzdem: Nun auch im Leipziger Umland – in Bad Düben. Elisabeth Weise war für uns dort.
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