Amazonas
Amazonas (Foto: Neil Palmer/CIAT - Flickr. CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons)

Amazonasgebiete wollen keine Gentechnik

08.10.2015

Keine Sojaproduktion für den Export, keine weitere Ausbreitung der Agro-Gentechnik: das fordern Kleinbauern und Indigene in mehreren Ländern am Amazonas. Sie wollen eine agrarökologische und nachhaltige Landwirtschaft. Um diese Forderungen bei ihren Regierungen durchsetzen zu können, wollen sie künftig als Block auftreten, berichten südamerikanische Medien.

Im Rahmen des Andin-Amazonischen Forums für ländliche Entwicklung (Foro Andino Amazonico de Desarrollo Rural) haben sich im peruanischen La Paz Vertreter aus Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru zusammengesetzt und beschlossen: weg von industrieller Landwirtschaft, raus aus der Abhängigkeit von transnationalen Firmen. Ihnen ist klar: sie müssten geschlossen auftreten, sonst seien ihre Chancen, die Forderungen bei ihren Regierungen durchzusetzen, gering. Neben dem Stopp von Gentechnik-Landwirtschaft geht es den Bauern und Indigenen auch um Zugang zu Land, um mehr allgemeinen Umweltschutz, bessere Bildung und Frauenrechte.

Wegen der schnellen Ausbreitung der Gentechnik-Soja sei schon jetzt vielen Familien ihre landwirtschaftlichen Flächen genommen worden, ganze Dörfer seien verschwunden. Laut einem Forscher aus Uruguay seien bislang zwei Millionen Hektar Ackerland von Indigenen und Kleinbauern seines Landes dem Sojageschäft zum Opfer gefallen..

Zählt Brasilien nach den USA zu den Hauptanbaugebieten von Gentechnik-Pflanzen, so stehen in Ecuador und Peru laut dem industrie-freundlichen Informationsservice ISAAA gar keine transgenen Pflanzen auf den Äckern, in Kolumbien in geringem Umfang Gentechnik-Baumwolle und in Bolivien Gentechnik-Soja.

In Brasilien wird hauptsächlich Gentechnik-Soja angebaut. Der Großteil der Soja ist für den Export nach China oder Europa bestimmt, wo die Bohnen Futter für die Fleischproduktion liefern. Anfang September wurde bekannt, dass der Anbau einer neuen Gentechnik-Soja startet, für die schon seit 2010 eine Anbaugenehmigung vorliegt. Ausschlaggebend für die Produktion war aber die Importzulassung Europas – die erst dieses Jahr erteilt wurde. [keh]

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