McDonald's denkt bei Hähnchenfutter um
21.09.2015
McDonald's Deutschland vollzieht den Ausstieg aus dem Ausstieg aus der gentechnikfreien Fütterung: der Fast-Food-Konzern will ab Anfang 2016 wieder Hähnchenfleisch aus Fütterung ohne Gentech-Pflanzen verwenden.
Der Konzern hatte Anfang 2014 nach vielen Jahren der Hähnchenmast ohne Gentechnik-Pflanzen im Futtertrog verkündet, seinen Lieferanten doch Gentech-Soja und -Mais im Kraftfutter zu erlauben. Grund: es gebe nicht genügend gentechnisch unveränderte Futterpflanzen. Kritiker warfen McDonald's Deutschland vor, vor allem die Kosten drücken zu wollen – und das, obwohl die Fütterung ohne Gentechnik-Pflanzen nach Schätzung von Greenpeace pro Chickenburger nur einen Cent mehr kostet.
Aktivisten der Umwelt-NGO machten vor Filialen der Fast-Food-Kette auf das Thema aufmerksam, über 60.000 Verbraucher unterzeichneten Protestschreiben an die Unternehmensführung. Nun rudert McDonald's zurück. „Bis zum Jahresende werden wieder alle Hähnchenprodukte von Tieren stammen, die mit gentechnisch unveränderten Futtermitteln aufgezogen worden sind“, sagte Deutschlandchef Holger Beeck der Zeitung Die Welt. Der Ausstieg aus der gentechnikpflanzen-freien Fütterung sei „aus heutiger Sicht keine gute Entscheidung“ gewesen. Greenpeace begrüßt das als ersten Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit – doch müsse McDonald's auch bei Schweine- und Rindfleisch auf Gentechnik-Fütterung verzichten und allgemein eine bessere Tierhaltung unterstützen.
Angebaut werden die Gentechnik-Pflanzen, die hierzulande in den Futtertrögen der Fleisch- und Milchindustrie landen, vor allem in Nord- und Südamerika. Mit Auswirkungen auf die dortige Umwelt, wie Greenpeace erklärt: „Der hohe Einsatz von gefährlichen Pestiziden wie dem umstrittenen Glyphosat auf den Gen-Äckern zerstört die Artenvielfalt und führt zu resistenten Unkräutern. Diese müssen mit immer mehr und giftigeren Spritzmitteln bekämpft werden, die Wasser und Böden verschmutzen. Die Anwohner in den südamerikanischen Anbauregionen sind den oft mit Flugzeugen ausgebrachten Giften schutzlos ausgeliefert.“ [dh]