Professor mahnt Bundesregierung: Gefahr durch Glyphosat
05.10.2011
Derzeit tourt der argentinische Professor Andres Carrasco zusammen mit einer Vertreterin der Nonprofit-Organisation Earth Open Source durch Deutschland, um auf die Ergebnisse seiner Glyphosat-Studien aufmerksam zu machen. Letzte Woche traf Professor Carrasco Vertreter der Bundesregierung und berichtete von seinen Studien-Ergebnissen, die Missbildungen bei Versuchstieren zeigen, die durch die Chemikalie Glyphosat verursacht wurden. Die Bundesregierung forderte Carrasco auf, eine gründliche Prüfung des Pestizids vorzunehmen, die 2015 erneuert werden soll. Die derzeitige Zulassung des Totalherbizids Glyphosat, gegen das Soja-Pflanzen durch eine gentechnische Veränderung resistent sind, wurde 2002 erteilt. Deutschland spielt bei der Zulassung als berichterstattender Mitgliedsstaat eine wichtig Rolle. Earth Open Source wirft den deutschen Behörden vor, Hinweise auf Risiken damals heruntergespielt zu haben. Die für die Zulassung benötigten Studien, die von der Industrie vorgelegt wurden, zeigten, dass Glyphosat zu Geburtsfehlern bei Ratten und Kaninchen führte. Die deutschen Behörden bezeichneten die Missbildungen „eher als eine Entwicklungsvariante“. Claire Robinson von Earth Open Source bedankte sich bei der Bundesregierung für das Interesse an den Studien. Sie schlägt einen von der EU verwalteten Fonds vor, der künftige Studien für die Zulassung von Chemikalien und Gentechnik-Pflanzen finanzieren soll.