Die Vorstellung, dass Gentechnik-Pflanzen im Essen stecken, löst hierzulande Ablehnung aus. Auch im Tierfutter wollen die meisten Menschen keine Gentechnik haben. Noch größer wäre wohl der Unmut, wenn wir wüssten, wie die gentechnisch veränderte Soja, die meist in europäischen Tierfutter landet, angebaut wird. Was der Anbau für die Umwelt und besonders für die betroffenen Menschen bedeutet, die in der Nähe wohnen, hat die Nichtregierungsorganisation "Grupo de Reflexión Rural" nun in einer Studie zusammengefasst.
Argentinien ist eines der größten Anbauländer für Gentech-Soja. Dort werden jährlich 200 Millionen Liter des Herbizids Glyphosat versprüht, gegen das die Gentech-Soja-Bohne "Roundup Ready" von Monsanto resistent ist. Viele Menschen in der Nachbarschaft leiden unter Krebs, Autoimmun- oder Atemwegskrankheiten. Eigentlich ist der Einsatz des Giftes in der Nähe von Wohngebieten verboten. Doch wo Kleinbauern von riesigen Monokulturfelder umzingelt werden, läßt sich der Kontakt zu dem Ackergift nur schwer vermeiden.