Vier Verbände aus Landwirtschaft, Umweltschutz und Lebensmittelwirtschaft und drei Einzelsachverständige werden am 25. Oktober im Agrarausschuss des Bundestags zur guten Fachlichen Praxis Stellung nehmen. Sie erläutern den Ausschussmitgliedern ihre Vorstellungen, wie in Zukunft der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland aussehen sollte.
Die Meinungen darüber, wie Koexistenz zu sichern ist, divergieren stark unter den Sachverständigen. Nach Auskunft des Deutschen Bauernbunds kann gentechnisch veränderter Mais über eine Entfernung von 300 Metern noch eine Verunreinigung von 0,9 Prozent der Nachbarbestände verursachen. Der Deutsche Raiffeisenverband wünscht sich einen Isolationsabstand von nicht mehr als 150 Meter und die Abschaffung des Standortregisters. Für den deutschen Imkerbund bedeutete eine solche Regelung das Ende einer gentechnikfreien Honigproduktion. Die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft hält eine Auskreuzung für unvermeidbar. Deshalb sollte eine Verunreinigung bewusst in Kauf genommen werden.
Die Empfehlungen sind Teil der Beratungen über eine Verordnung zur Guten Fachlichen Praxis. Diese legt fest, welche Vorsorgemaßnahmen die Landwirte im Umgang mit der Gentechnik ergreifen müssen, um eine Auskreuzung auf Nachbarfelder zu verhindern.