Hessen lehnt flächendeckende Tests von Saatgut auf gentechnisch veränderte Partikel ab. Landwirtschaftsminister Wilhelm Dietzel (CDU) schrieb an die Grünen, es könne nicht Aufgabe der Behörden sein, eine "zweite Qualitätskontrolle" aufzubauen; dies sei Sache der Saatgutproduzenten.Im Hintergrund steht der Fund von Partikeln der Gen-Mais-Sorte Mon 810 in konventionellem Saatgut des US-amerikanischen Agrokonzerns Pioneer. Die Beimischungen waren bei Untersuchungen im März im Raiffeisen-Lagerhaus in Gelnhausen sowie auf dem Hof eines Landwirts entdeckt worden. Solche Untersuchungen, so Dietzel auf Fragen der Grünen, würden vom Regierungspräsidium Gießen als Gentechnikbehörde in Zusammenarbeit mit der hessischen Saatgutverkehrskontrolle seit 2001 vor jeder Anbausaison angestellt. Sie erfolgten stichprobenartig und nach dem Zufallsprinzip. Eine Garantie, dass jedes Saatgut "frei von gentechnischen Veränderungen ist, kann niemand geben", schrieb Dietzel.
Rhein-Main.Net: Hessen will Vermittlungsverfahren zum Gentechnik-Gesetz