Eine neue Form des Protestes: Die Kampagne "Gendreck weg!" kündigt für das Wochenende am 30./ 31. Juli an, dass sie einen Maisacker in der Nähe von Berlin verwüsten will. Bisher zerstörten Gen-Gegner Pflanzen heimlich, diesmal wird die Polizei zur Tat geladen. Michael Grolm hat die Straftat präzise geplant. Datum: Sonntag, 31. Juli, 14 Uhr. Treffpunkt: ein Zeltcamp in Strausberg, Brandenburg. Deckname: "Tanz in den Mais". Grolm wird zu Fuß aufbrechen und nach drei Kilometern zu seinem Ziel gelangen. Es ist ein 50 Hektar großes Maisfeld, mitten im Naturpark Märkische Schweiz. Er wird den Acker zerstören. "Befreien", sagt er, der noch Gleichgesinnte sucht.Grolm hat die Kampagne "Gendreck weg" initiiert. Der 33-jährige Agraringenieur kämpft gegen Pflanzen auf dem Acker, die gentechnisch verändert wurden. Dass jemand Genfelder verwüstet, ist nicht neu. Doch dass jemand die Sabotage in aller Öffentlichkeit plant - statt im Geheimen -, und Entschädigungszahlungen ankündigt - das ist schon sehr selten. Grolm sagt: "Ich will nicht kriminalisiert werden." Deshalb lädt er auch die Polizei ein, die Tat zu beobachten. Zudem will er kurz vorher eine Anzeige schalten, in der die Namen aller Beteiligten stehen.
Frankfurter Rundschau: Blockaden (Kommentar, 22.07.2005)
taz: Der "Tanz in den Mais" (24.07.2005)
RBB: Kritik des Landkreises an Gen-Maisaktion (27.07.2005)
Presseerklärung BUND Brandenburg: Gegen Gentechnik (28.07.2005)
Frankfurter Rundschau: Entschädigung schon ausgehandelt (28.07.2005)
Sonnenseiten: Bürgerinitiative gegen Gen-Mais (29.07.2005)