Mais Maisernte USA
Maisernte - über 90 Prozent der Mais-Flächen sind in den USA mit Gentechnik bebaut (Foto: United Soybean Board / flickr, creativecommons.org/licenses/by/2.0)-+-

Parlament gegen Gentechnik-Mais

16.12.2015

Das Europäische Parlament hat sich gegen die Einfuhr eines weiteren Gentechnik-Maises als Lebens- und Futtermittel ausgesprochen. Allerdings: die Entscheidung liegt allein bei der Kommission und den Regierungen der 28 Mitgliedstaaten. Abgeordnete fordern eine Reform des Zulassungsverfahrens.

403 Abgeordnete votierten gegen die Genehmigung der gentechnischen Maiskreuzung NK603 x T25. 238 befürworteten die Importerlaubnis. Allerdings hat Brüssel sie bereits erteilt, nachdem die nationalen Regierungen sich nicht klar auf ein Ja oder Nein einigen konnten. Dass die Parlamentsabstimmung nicht abgewartet wurde, ärgert den Grünen-Politiker Martin Häusling „Dieses Vorgehen ist respektlos jeder demokratischen Kontrolle gegenüber. Es zeigt, dass wir dringend einen neuen Vorschlag für einen demokratischen, EU-weiten Zulassungsprozess für gentechnisch veränderte Futter- und Lebensmittel brauchen."

„Jean-Claude Juncker darf diese Entscheidung der gewählten Volksvertreter nicht ignorieren, sondern muss dafür sorgen, dass die Zulassung dieser Genmais-Sorte schleunigst zurück gezogen wird“, forderte der Abgeordnete vom EU-Kommissionspräsidenten. „Die Mehrheit der EU-Bürgerinnen und Bürger will keine gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermittel. Das muss auch die EU-Kommission begreifen.“

Der Mais stammt vom US-Konzern Monsanto, der bereits für zahlreiche seiner Gentechnik-Pflanzen eine EU-Importgenehmigung erhalten hat. NK603 x T25 ist gegen das umstrittene glyphosat-haltige Spritzmittel „Roundup“ - in dem die Internationale Krebsforschungsagentur ein Krebsrisiko sieht – und gegen den Wirkstoff Glufosinat resistent. Letzterer darf in der EU wegen Gesundheitsbedenken nur noch eingeschränkt eingesetzt werden. Der Anbau des Gentechnik-Maises, und damit der Pestizideinsatz, findet jedoch überwiegend in Nord- und Südamerika statt. [dh]

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