Glyphosat Herbizid
Glyposat-Behälter, hier Marke „Sunphosate“, in einem Feld (Foto: International Institute of Tropical Agriculture / flickr, bit.ly/20G4nOg, creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0)

Rheinland-Pfalz beschränkt Glyphosat-Einsatz

02.07.2015

Auf öffentlichen Flächen darf in Rheinland-Pfalz ab sofort kein Glyphosat mehr versprüht werden. Die entsprechende Anweisung habe sie erteilt, erklärte Umwelt- und Agrarministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Mittwoch. Hintergrund ist die Einstufung des Herbizids als „wahrscheinlich krebserregend“. In Privatgärten und vor allem in der Landwirtschaft kann aber weiter gespritzt werden – dafür ist der Bund zuständig.

Laut Ministerin erteilte der Pflanzenschutzdienst des Landes bislang rund 50 Genehmigungen zum Herbizid-Einsatz pro Jahr, „zum Beispiel auf Verkehrswegen oder auf Industrie- und Gewerbeflächen“. Das ist nun nicht mehr möglich. „Die Hinweise auf eine gesundheitsschädliche Wirkung von Glyphosat verdichten sich, deshalb wollen wir den Einsatz des Mittels auf Landesebene so weit wie möglich einschränken“, so Höfken.

Viele Menschen seien sich der Risiken von Glyphosat nicht bewusst. Die Spritzmittel würden „gerade im privaten Bereich und auf öffentlichen Flächen oft viel zu sorglos eingesetzt und landen dann in der Kanalisation“. Doch es gebe Alternativen: das Unkraut könne abgeflammt oder ausgerissen werden. „Städte wie zum Beispiel Mainz und Schifferstadt erledigten seit Jahren ihre Aufgaben bei der Pflege von Grün- und Freiflächen auf diese umweltfreundliche Weise“, so die Ministerin.

Im März hatte die Internationale Krebsforschungsagentur IARC, eine Einrichtung der WHO, Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ bei Menschen eingestuft – das ist die zweithöchste Risikogruppe. Im Juli soll der vollständige Bericht veröffentlicht werden, für den hunderte Studien ausgewertet wurden. Die Industrie hält das Mittel, ebenfalls unter Verweis auf wissenschaftliche Untersuchungen, weiterhin für sicher. [dh]

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