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Mit und ohne Gentechnik - in der konventionellen Landwirtschaft werden häufig chemische Spritzmittel eingesetzt (vierdrie / freeimages)

Markt für Glyphosat wächst um Milliarden

01.09.2014

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat ist erfolgreich: 2012 lag der Markt einer neuen Schätzung zufolge bei 5,5 Milliarden Dollar, 2019 könnten es 8,8 Milliarden sein. Fast die Hälfte des Spritzmittels landet auf Gentechnik-Feldern – obwohl diese weltweit nur 12 Prozent der Ackerfläche ausmachen.

Für die kommenden Jahre prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Transparency Market Research dem Herbizid eine Wachstumsrate von 7 Prozent. Seine Zahlen basieren auf Interviews mit Experten, Unternehmensberichten und Daten von Behörden und NGOs. 718.000 Tonnen sollen im Jahr 2012 verkauft worden sein. Für die weltweit eingesetzte Menge existieren nur Schätzungen. Das Magazin Der Spiegel ging für 2010 von einem Absatz von rund einer Million Tonnen aus.

45 Prozent des eingesetzten Glyphosats soll 2012 auf Feldern ausgebracht worden sein, auf denen gentechnisch veränderte Pflanzen wuchsen, zitiert Sustainable Pulse aus dem Bericht. Die meisten Gentech-Pflanzen sind gegen das Gift immun gemacht worden, um die systematische Unkrautvernichtung zu ermöglichen. In den USA, wo die Gentechnik besonders verbreitet ist, hat sich aber gezeigt, dass auch die Unkräuter nach einigen Jahren resistent werden. Die Landwirte sprühen dann noch mehr Glyphosat oder andere Gifte.

Ende Juli forderten mehrere NGOs die Bundesregierung auf, bei der Neubewertung von Glyphosat in der EU „Missstände“ zu beseitigen. Zu viele Studien kämen von der Industrie. „Es ist nicht verwunderlich, wenn Glyphosat produzierende Unternehmen versuchen, für sie ungünstige Studienergebnisse zu verschleiern“, heißt es in dem offenen Brief an Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU), der unter anderem vom Pestizid Aktions-Netzwerk, Oxfam und Brot für die Welt unterzeichnet wurde. Deutsche Behörden dürften aber nicht „im Zweifel für die Vermarktung“ stimmen. [dh]

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