Klee Leguminosen Futtermittel
Auch Klee kann verfüttert werden (Foto: ©BLE, Bonn/Foto: Dominic Menzler)

Gentechnikfreie „Juwelen“ aus Niedersachsen

30.07.2014

Mit heimischen Eiweißpflanzen will das Land Niedersachsen Soja aus Südamerika ersetzen – zumindest teilweise. Dafür stellt Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) 520.000 Euro an Fördermitteln bereit. Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen oder Klee seien „Juwelen für den Ackerbau“, da sie den Boden fruchtbarer machen.

Diese Leguminosen sind in der Lage, Stickstoff aus der Luft im Boden zu speichern – so kann künstlicher Dünger eingespart werden. „Jeder Hektar einheimisch angebauter Leguminosen spart jedes Jahr zwischen 200 und 500 Liter Erdöl, weil auf Stickstoffdünger verzichtet werden kann, zu dessen Herstellung bekanntlich Öl oder andere fossile Brennstoffe benötigt werden“, erklärte Meyer gestern in Hannover.

Mehrere deutsche Bundesländer sowie die Bundesregierung arbeiten zurzeit an Eiweißstrategien, um die Abhängigkeit der hiesigen Viehhaltung von importierten Futtermitteln zu verringern. Ein Grund: für das Soja aus Südamerika werden Regenwälder abgeholzt, die Bohnen stammen oft von gentechnisch veränderten Pflanzen. Die Felder werden massiv mit Herbiziden besprüht, gegen die die Gentech-Pflanzen immun sind.

In Niedersachsen sollen nun Demonstrationsbetriebe zeigen, dass es auch mit heimischen Eiweißpflanzen geht. „Das Projekt ist zukunftsweisend“, sagte Koordinator Eberhard Prunzel-Ulrich von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. „Denn es bietet bäuerlichen Betrieben neue Möglichkeiten und trägt zugleich in großem Maß zum Klimaschutz bei.“

Deutsche Viehmäster verbrauchen jährlich mehrere Millionen Tonnen Soja – nur 13 bis 20 Prozent sind Branchenexperten zufolge gentechnik-frei. Tierprodukte wie Milch, Fleisch und Eier, die ohne Gentechnik-Futter erzeugt wurden, können Verbraucher am „Ohne Gentechnik“- oder dem Bio-Siegel erkennen. [dh]

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