Soja
Weitere Monsanto-Soja vor der EU-Zulassung (Foto: Franz Haindl, pixelio.de)

Die EFSA empfiehlt fettarme Gentech-Soja

01.11.2012

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt die Zulassung einer weiteren Monsanto-Sojabohne als Futter- und Lebensmittel in der EU. Das entsprechende Gutachten der Gentechnik-Kommission der Behörde wurde am Dienstag veröffentlicht. Die Sojabohne MON 87705 wurde nach Herstellerangaben derart gentechnisch verändert, dass sie mehr ungesättigte und weniger gesättigte Fettsäuren aufweist. Damit eignet sich ihr Öl laut Monsanto auch für die menschliche Nahrung, beispielsweise für Margarine, Mayonnaise oder Salatdressing.

Für ihre Bewertung der herbizidresistenten Soja hat die EFSA keine eigenen Tests vorgenommen, sondern lediglich die von Monsanto mit dem Antrag eingereichten Daten begutachtet. Sie kommt zu dem Schluss, MON 87705 sei „so sicher wie ihr konventionelles Pendant“ und stelle keine Gefahr für Umwelt und Gesundheit dar. Dabei verweist die Behörde auch auf eine von Monsanto durchgeführte Fütterungsstudie an Ratten. Diese habe „keine Hinweise auf nachteilige Effekte“ geliefert. Wie üblich dauerte diese Untersuchung nur 90 Tage - eine Zeitspanne, die von kritischen Forschern als zu kurz eingestuft wird.

Monsanto hatte außerdem eine Studie zu den Nährwerten der Gentech-Soja mit eingereicht. Dafür wurden Masthennen 42 Tage mit einer Futtermischung, die MON 87705 enthielt, gefüttert. Auch für solche Versuche gibt es keine vorgeschriebenen Standards. Die Industrie führt aber häufig 42-tägige Fütterungsuntersuchungen durch. Wie die EFSA schreibt, habe sich dabei ergeben, dass MON 87705 „so nährstoffreich“ wie herkömmliche Soja sei. Von darüber hinausgehenden, positiven Effekten ist hingegen nicht die Rede.

Nach der Bewertung durch die EFSA stimmen nun die Mitgliedsländer der EU in einem Ausschuss über die Import-Zulassung der Gentech-Soja ab. Sollten sie sich nicht einigen können – was in der Vergangenheit häufig der Fall war, wobei sich Deutschland zuletzt mehrfach enthielt – liegt die endgültige Entscheidung bei der EU-Kommission. Das Risikoprüfungs- und Zulassungsverfahren steht zurzeit wieder verstärkt in der Kritik, nachdem der EFSA vorgeworfen wurde, Studien der Gentechnik-Industrie wohlwollender zu bewerten als solche von unabhängigen Wissenschaftlern.

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