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Indische Experten empfehlen Gentechnik-Moratorium - Kleinbauern bringt sie kaum Vorteile (Foto: Benny Härlin)

Regierung fragt nach Auswirkung von Gentechnik auf Bauern

08.08.2012

Erst drohte der Landwirtschaftsminister des indischen Bundesstaats Maharashtra den Gentechnikunternehmen mit einem Ausschluss aus der Region, jetzt legt er nach. Einem Bericht der Times of India zufolge will Radhakrishna Vikhe-Patil wissen, wie sich der Anbau von gentechnisch veränderter Baumwolle genau auf die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen der Kleinbauern auswirkt. Zwei angesehene Forschungsinstitute sollen innerhalb von drei Monaten Antworten erarbeiten.

Der Minister hatte den Herstellern und Vermarktern von Gentech-Baumwolle zuvor bereits vorgeworfen, die Landwirte auszubeuten. Nun erklärte er: „Unser System konnte die Erwartungen der landwirtschaftlichen Gemeinschaft nicht erfüllen. Sie hat wegen einer Reihe von in der Vergangenheit eingeführten gesetzlichen und technologischen Maßnahmen gelitten.“ Mit Bezug auf die in Maharashtra dominierende, gentechnisch veränderte Bt-Baumwolle, der zur Insektenabwehr ein Gen des Bakteriums Bacillus thuringiensis eingebaut wird, sagte Vikhe-Patil: „Es wird Zeit, dass wir erforschen, was zu den aus Bt resultierenden landwirtschaftlichen Problemen eines Staats geführt hat.“

Vor kurzem hatte die Regierung der Region angekündigt, die staatlichen Universitäten würden mit der Suche nach einer Alternative zur Bt-Baumwolle beauftragt. Auch die herstellenden Unternehmen sollten sich nach dem Willen des Landwirtschaftsministers daran beteiligen und die Forschung unterstützen, wenn sie ihre Zulassungen für Maharashtra nicht verlieren wollen. Der Anbau der Gentech-Baumwolle habe, so Vikhe-Patil, zu neuen Problemen mit Schädlingen und Krankheiten geführt. Offenbar sollen die Bt-Varianten aber dennoch in den Prozess einbezogen werden.

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