Indien Maharashtra Landwirtschaftsminister Regierung Radhakrishna Vikhe-Patil
Landwirtschaftsminister: Gentechnikfirmen haben Bauern "ausgebeutet" (Foto: Amravati District)

Indischer Minister: Gentechnikunternehmen haben „ausgebeutet“

26.07.2012

Vor wenigen Tagen kündigte der Landwirtschaftsminister des westindischen Bundesstaats Maharashtra an, nach Alternativen zur gentechnisch veränderten Bt-Baumwolle suchen zu wollen. Nun teilte er der Zeitung Indian Express mit, die Herstellerfirmen der Bt-Baumwolle sollten sich an dem Prozess beteiligen und mit den Universitäten kooperieren. Ansonsten würden sie von Geschäften in der Region „ausgeschlossen“, drohte Minister Radhakrishna Vikhe-Patil.

Nach den Vorstellungen des Ministers müssten die Hersteller gentechnisch veränderten Saatguts die Universitäten bei der Suche nach Alternativen zu ihrem eigenen Saatgut unterstützen. Dazu sollen sie auch sonst sorgfältig unter Verschluss gehaltene Informationen preisgeben: „Sie müssen in den öffentlichen Bereich kommen, mit allen Daten über ihre Produkte und über deren tatsächlichen Nutzen“, so die Forderung Vikhe-Patils. „Unternehmen, die nicht in den öffentlichen Bereich kommen, werden ausgeschlossen.“

Der Minister und seine Vertreter priesen in den letzten Tagen die Vorzüge nicht gentechnisch veränderter, „traditioneller“ Saatgutsorten, die besser an die klimatisch schwierigen Bedingungen der Region angepasst seien. Vikhe-Patil erklärte gegenüber dem Indian Express, er habe nichts gegen neue Technologien. Diese dürften die Landwirte aber nicht „ausbeuten“. „Die Bt-Unternehmen haben das getan.“ Es gebe einen deutlichen Unterschied zwischen den von den Firmen versprochenen und den tatsächlich erzielten Erlösen der Baumwollbauern.

Kürzlich hat das Landwirtschaftsministerium Maharashtras rechtliche Schritte gegen das Gentechnikunternehmen Mahyco eingeleitet, da dieses gegen Vorschriften verstoßen und der Regierung falsche Angaben über die Verfügbarkeit von Saatgut gemacht habe. Mahyco ist ein indischer Partner des US-Agrochemieriesen Monsantos und vermarktet mit diesem zusammen gentechnisch veränderte Baumwollpflanzen.

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