Elephant
Monsanto and Bayer - a merger of two giants (Photo: Pixabay, baludo, CC0)

Elefantenhochzeit? Bayer erhöht erneut Angebot für Monsanto

06.09.2016

Der Poker der Bayer AG mit dem US-Saatgutgiganten Monsanto um eine Übernahme geht in die nächste Runde: Der Bayer-Konzern bietet jetzt für den Fall einer „einvernehmlichen Übernahme“ 127,5 Dollar je Monsanto-Aktie, informiert das Unternehmen heute über die „fortgeschrittenen Verhandlungen“. Das entspricht nach Medienberichten einem Kaufpreis von mehr als 65 Milliarden Dollar inklusive Schulden. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat bereits angekündigt, eine mögliche Fusion „sehr sorgfältig“ zu untersuchen.

Sie werde die Bedenken bezüglich der Auswirkungen der Fusion auf die Preise, die Vielfalt der Saatgutprodukte sowie auf Forschung und Innovation angemessen berücksichtigen, schrieb Vestager im Juni an den grünen Europaabgeordneten Sven Giegold. Denn sie rechne damit, dass eine Entscheidung über eine mögliche Fusion vor europäischen Gerichten landen könnte. Giegold und sein Parteikollege Martin Häusling hatten in einem offenen Brief gefordert, die Fusion zu verbieten.

Eine entsprechende Petition, die sie gemeinsam mit anderen grünen Abgeordneten aus Frankreich und Spanien gestartet haben, fand schon mehr als 37.000 Unterstützer_innen. Die Grünen-Politiker kritisieren darin die seit Jahren zunehmende Konzentration im Saatgutbereich. Schon jetzt würden 95 Prozent des europäischen Gemüsesaatgutsektors von fünf Firmen gesteuert. Würde Bayer Monsanto übernehmen, wären es nur noch vier.

Bayer scheint diese Position einiges wert zu sein. Zu Beginn der Verhandlungen im Mai lag ihre Offerte bei 122 Dollar je Monsanto-Aktie. Im Juli war sie bereits auf 125 Dollar gestiegen. Und nach Einschätzung des Handelsblattes ist es nicht unrealistisch, dass der Konzern noch auf 130 Dollar erhöhen wird. Am 14. September soll der Aufsichtsrat dazu beraten.

Monsanto ist einer der weltgrößten Hersteller von – oft gentechnisch verändertem – Saatgut und Pflanzenschutzmitteln. Nach einer Übernahme wäre der Leverkusener Chemiekonzern Bayer Weltmarktführer bei Spritzmitteln und Saatgut. Für die Grünen ein Schreckensszenario: Der eingeschränkte Wettbewerb führe zu höheren Preisen und bedrohe sowohl die Wahlfreiheit der Landwirte beim Anbau wie auch in der Folge die Angebotsvielfalt für die Verbraucher. [vef]

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