Hamburg
Hamburg (Foto: Tim Tregenza - http://www.panoramio.com/photo/71469842. http://bit.ly/28wvHEo, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, Wikimedia Commons)

Hamburg wird Gentechnikfreien Regionen beitreten

27.01.2015

Die Hansestadt Hamburg wird dem Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen beitreten. Außerdem beschloss der Senat heute, dass in öffentlichen Einrichtungen gentechnikfreie Produkte auf den Tisch kommen und Forschungsprojekte „zur Vermeidung von Gentechnik in Landwirtschaft und Gartenbau“ gefördert werden sollen.

Hamburg wird, sobald es die „Charta von Florenz“ unterzeichnet hat, zehntes Bundesland in dem europäischen Netzwerk, dem schon über 60 Gebietskörperschaften aus zahlreichen Ländern angehören. Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Thüringen, Niedersachsen, Hessen und Bayern sind bereits Mitglied. Das Netzwerk setzt sich auf EU-Ebene unter anderem für eine Überarbeitung des Gentech-Zulassungsverfahrens, gentechnikfreies Saatgut und den Schutz der Artenvielfalt ein.

„Wir erhalten uns damit einen wichtigen Standortvorteil und kommen auch dem Wunsch der Verbraucher nach gentechnikfreien, regional erzeugten Lebensmitteln nach“, kommentierte der Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch den heutigen Beschluss.

Hamburg will:

+++ bei neuen oder verlängerten Pachtverträgen über eigene Äcker „eine gentechnikfreie Nutzung der Flächen vertraglich“ festschreiben

+++ „Forschungsansätze zur Vermeidung von Gentechnik in Landwirtschaft und Gartenbau“ und „Forschungsprojekte zu konventionellen und ökologischen Anbaumethoden“ fördern

+++ in Kantinen, Kindertagesstätten und Schulen Richtlinien so gestalten, „dass ausschließlich Nahrungsmittel, die frei von gentechnisch veränderten Organismen sind, verwendet werden“ [in der EU gibt es kaum Lebensmittel, die direkt Bestandteile von Gentech-Pflanzen beinhalten; entscheidend sind tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Eier und Milch, da in den Futtertrögen oft transgenes Soja oder Mais aus Übersee landen, Anm. d. Red.]

+++ die Produktion von gentechnikfreien Futtermitteln unterstützen

+++ prüfen, „ob und in welcher Form Freisetzungs- oder Anbauverbote von gentechnisch veränderten Organismen“ in Naturschutzgebieten Sinn machen [Baden-Württemberg und Brandenburg haben Mindestabstände von 3.000 bzw. 800m zwischen Naturschutzgebieten und Feldern mit Gentechnik-Mais festgelegt, Anm. d. Red.]

+++ sich auf EU- und Bundesebene gegen die Nutzung der Agro-Gentechnik einsetzen

In Hamburg gab es 2010 nach Angaben des Statistikamtes Nord 780 landwirtschaftliche Betriebe, die mit 14.500 Hektar eine Fläche von einem Fünftel des Stadtgebiets bewirtschaften.

[dh]

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