Bison
Wildtiere wie Bisons und Elche erhalten in den Reservaten manchmal Zusatzfutter - das dann auch von Gentechnik-Pflanzen stammen kann (Foto: USFWS / Ann Hough, National Elk Refuge volunteer)

US-Wildtiere bekommen kein Gentechnik-Futter mehr

04.08.2014

Wildtiere in US-Reservaten dürfen ab 2016 nicht mehr mit gentechnisch veränderten Pflanzen gefüttert werden. Das hat die zuständige Behörde beschlossen, wie aus einem internen Schreiben hervorgeht, das nun von einer Umweltschutzorganisation veröffentlicht wurde. Außerdem wird der Einsatz von bestimmten Insektiziden eingeschränkt – den Neonikotinoiden. Sie stehen zurzeit auch in der EU auf dem Prüfstand.

„Bis Januar 2016 werden wir den Einsatz von genetisch veränderten Pflanzen in der Fütterung von Wildtieren einstellen“, heißt es in dem Schreiben von Mitte Juli, mit dem die Chefs der regionalen Schutzzonen über die Entscheidung informiert wurden. In den beiden letzten Jahren habe man bewiesen, dass der Wildtierschutz die Gentech-Pflanzen nicht benötige. Ob der vorübergehende Anbau solcher Pflanzen in der Landschaftspflege in den Reservaten möglich bleiben wird, solle von Fall zu Fall entschieden werden, so die zuständigen Führungskräfte des Fish and Wildlife Service, einer Behörde des Innenministeriums in Washington. Sie kümmert sich um den Erhalt der Artenvielfalt.

Ebenfalls bis Januar 2016 soll der Einsatz von Neonikotinoiden in den Reservaten gestoppt werden. Die Insektizide könnten „ein breites Spektrum an Nichtzielorganismen“ beeinträchtigen, das sei mit der Arbeit der Behörde nicht vereinbar, begründeten die obersten Wildschützer. Derzeit gilt auch in der EU ein Teilverbot der Verwendung der Beizmittel bei bestimmten Ackerpflanzen, da sie im Verdacht stehen, das Bienensterben zu beschleunigen. Herstellerfirmen wie Bayer und BASF haben gegen die Vorsichtsmaßnahme geklagt.

Die Umweltschutzorganisation Center for Food Safety, die das Behördenschreiben auf ihrer Website veröffentlichte, begrüßte die Entscheidungen des Fish and Wildlife Service. „Gentechnik-Pflanzen und giftige Pestizide widersprechen dem grundlegenden Ziel unserer geschützten Flächen“, erklärte Andrew Kimbrell, der Geschäftsführer der NGO. Schon seit zehn Jahren habe sich das Center for Food Safety zusammen mit anderen Organisationen für ein Verbot in den Reservaten eingesetzt. Kimbrell hofft aber, dass es mit der Umsetzung nicht bis 2016 dauert und dass Schlupflöcher geschlossen werden. [dh]

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