Australien Farm Raps
Farm in Australien (Foto: flickr / judepics [creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0])

Keine Entschädigung für gentech-geschädigten Farmer

03.06.2014

Ein australischer Landwirt, der aufgrund gentechnischer Verunreinigungen seiner Felder sein Bio-Zertifikat verlor, erhält keinen Schadensersatz. Das höchste Gericht des Bundesstaats Western Australia lehnte die Klage gegen den Nachbarlandwirt, der Gentech-Raps anbaut, ab. Die Bio-Branche des Landes befürchtet nun niedrigere Standards und Probleme beim Export ihrer Produkte.

Das Gericht sah es zwar als erwiesen an, dass der Gentechnik-Raps von den Feldern des Nachbarn auf die Biofarm von Steve Marsh geweht wurde und der Landwirt dadurch zwischen 2011 und 2013 auf 70 Prozent seiner Äcker keine Bioprodukte mehr anbauen konnte. Dennoch lehnte der Richter die Klage von Marsh auf Schadensersatz in Höhe von 85.000 Australischen Dollar (58.000 Euro) ab. Der Anbau des gentechnisch veränderten Raps durch den Nachbarlandwirt sei legal, die Anbaumethode landläufig gewesen. Bei dem Raps handelt es sich um eine Pflanze des US-Konzerns Monsanto, die mit dem Herbizid Roundup (Wirkstoff Glyphosat) besprüht werden kann.

Das Urteil bedeutet nicht nur für Steve Marsh und seine Ehefrau und Mitklägerin Susan Marsh einen schweren Schlag. Laut Vertretern der Biobranche könnte die Gerichtsentscheidung zu niedrigeren Standards für die ökologische Landwirtschaft in Australien führen und die Exporte beeinträchtigen, die bis 2018 eigentlich verdoppelt werden sollten. In der Anbausaison 2012/13 stammte laut Nachrichtenagentur Reuters 15 bis 20 Prozent der Rapsernte in Australien von gentechnisch veränderten Pflanzen – weitere Verunreinigungsfälle sind also wahrscheinlich.

Die Safe Food Foundation, eine australische NGO, rief die Regierung zu Gesetzesänderungen auf, um Bauern wie Marsh im Fall von Gentech-Verunreinigungen zu schützen. Laut der Stiftung hat Marsh noch die Gelegenheit, vor das Verfassungsgericht zu ziehen. [dh]

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