Kontamination Ausbreitung
Grafik: www.stop-the-spread-of-transgenes.org / Testbiotech e.V.

Internationale Politik soll Gentech-Verbreitung stoppen

16.05.2014

25 Jahre nach dem ersten Gentechnik-Versuch in Deutschland – 1989 wurden erstmals transgene Petunien genehmigt und ein Jahr später in Köln angepflanzt – haben zahlreiche zivilgesellschaftliche Gruppen an die Vertragsstaaten der Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) appelliert, die unkontrollierbare Ausbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen zu stoppen. Die Regierungen hätten sich selbst dazu verpflichtet, ungewollte Ausbreitung von Gentech-Organismen über ihre Grenzen hinweg zu unterbinden. Dies werde unmöglich, wenn sich Transgene mit wilden Arten kreuzen.

„Inzwischen sind bereits mehrere Beispiele für die unkontrollierte Ausbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen in der Umwelt dokumentiert: Baumwolle in Mexiko, Raps in Nordamerika,Japan, Australien und der Schweiz sowie Gräser in den USA. Darüber hinaus wurden wiederholt Transgene in regionalen oder ursprünglichen Sorten gefunden, so zum Beispiel in mexikanischem Mais und in Reis aus China“, erklärte die mexikanische Biologin Elena Álvarez-Buylla. „Es besteht das Risiko, dass wir die ursprüngliche biologische Vielfalt der Nutzpflanzen nicht erhalten können, weil sich die Entwicklungsdynamik in wilden Populationen und den ursprünglichen Sorten verändert.“

Die Unterzeichner des Appells, zu denen auch Greenpeace, die Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Die Bäcker.Zeit für Geschmack und das europäische Wissenschaftlernetzwerk ENSSER gehören, erinnern an die Bestimmungen des Cartagena-Protokolls zur Biosicherheit. Dort heißt es, die Mitgliedsstaaten der CBD müssten die biologische Vielfalt vor einer länderübergreifenden, unkontrollierten Ausbreitung gentechnisch veränderter Organismen schützen. Das funktioniere nur, wenn Freisetzungen von Gentechnik-Pflanzen gestoppt würden. „Die steigende Zahl von Fällen unkontrollierter Ausbreitung gentechnisch veränderter Organismen verstärkt aber das Risiko einer grenzüberschreitenden Ausbreitung erheblich“, mahnte Lim Li Ching vom Third World Network.

Wie unkontrollierbar Gentech-Organismen sind, hätten schon die gentechnisch veränderten Petunien von 1989 gezeigt. Diese hätten bei höheren Temperaturen eine andere Farbe bekommen. Wenn sich die Unterzeichnerstaaten des Cartagena-Protokolls im Herbst in Südkorea treffen, soll das Thema Gentechnik-Ausbreitung nach dem Willen der NGOs auf der Tagesordnung stehen. [dh]

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