Dengue Fieber Mücke
Aedes aegypti - die Tigermücke gilt als Hauptüberträger des Dengue-Fiebers. Foto by James Gathany (PHIL, CDC) [Public domain], via Wikimedia Commons

Panama setzt Gentechnik-Moskitos frei

28.01.2014

Laut Pressemitteilung der britischen Firma Oxitec hat Panama der nächsten Versuchsphase mit transgenen Mücken zur Bekämpfung einer aufkommenden Dengue-Epidemie zugestimmt. Bisher wurden die gentechnisch veränderten Moskitos in Brasilien und auf den Kaiman-Inseln freigesetzt. In Malaysia wurden derartige Versuche auf Grund von Sicherheitsrisiken eingefroren.

Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums Carlos Galvez kündigte Mitte Januar die Fortsetzung des im Jahr 2011 begonnen Freisetzungsprojekts mit gentechnisch veränderten Moskitos (GV-Moskitos) an. Die zuständige panamesische Biosicherheitsbehörde Comision de Bioseguridad del Ministerio de Salud (Minsa) hatte grünes Licht gegeben. Die GV-Moskitos sollen in drei Regionen westlich der Hauptstadt ausgesetzt werden.

 

Paart sich die weibliche Mücke, die das Dengue-Fieber auslöst, mit einer transgenen männlichen Mücke, sterben die Eier oder mindestens die Larven ab. Sie wird daher auch Terminator-Mücke genannt. Man erhofft sich somit eine Dezimierung der Moskitopopulation und somit der Ausbreitung des Fiebers. Eine Gefahr sehen die zuständigen Behörden in Panama nicht, denn die Männchen der Gattung Aedes ernährten sich vom Nektar von Blumen, nicht von Blut.

 

Kritische Stimmen gibt es trotzdem viele. Beispielsweise warnt eine malayische Nicht-Regierungs-Organisation vor der möglichen genetischen Anpassung der Natur und der Gefahr, das Fieber überhaupt nicht mehr ausrotten zu können. Die renommierte Max-Planck-Gesellschaft wies im Februar 2012 auf den Missstand hin, dass die veröffentlichten Daten zu den Freisetzungen von transgenen Insekten unvollständig seien und sich dies negativ auf die Akzeptanz in der Bevölkerung auswirke. Auch in den Versuchsgebieten in Panama häufen sich die Fragen.

 

Das Projekt ist dem Land zwei Millionen Dollar wert. In Australien hatten Wissenschaftler auch ohne Gentechnik Erfolg: sie setzten auf Bakterien, um die Mücke zu dezimieren. [keh]

Wir nehmen Datenschutz ernst!
Unsere Seiten nutzen in der Grundeinstellung nur technisch-notwendige Cookies. Inhalte Dritter (YouTube und Google Maps) binden wir erst nach Zustimmung ein.
Cookie-Einstellungen | Impressum & Datenschutz

OK