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Neues von der Gentechnik: Hessen, Freihandel, Kontrollverlust

03.01.2014

In den letzten Tagen des Jahres 2013 blieb es um die Agro-Gentechnik verhältnismäßig ruhig. Wir fassen für Sie einige der jüngsten Meldungen zusammen.

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1) Schwarz-Grün für Beitritt zu Gentechnikfreien Regionen

Das Bundesland Hessen wird unter der schwarz-grünen Regierung dem Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen beitreten. Das vereinbarten CDU und Grüne in ihrem Koalitionsvertrag. Außerdem verpflichten sich die Regierungspartner „zur Gentechnikfreiheit auf allen landeseigenen Flächen und werden eine eigene Eiweißstrategie für Hessen erstellen, um Landwirte und Züchter zu unterstützen, die gentechnikfreies Futter beziehen bzw. vermehren wollen.“

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2) Freihandelsabkommen EU-USA

Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten von Amerika haben die dritte Verhandlungsrunde über ein transatlantisches Freihandelsabkommen kurz vor Weihnachten abgeschlossen. Der Chefunterhändler der EU, Ignacio Garcia Bercero, zeigte sich „sehr zufrieden“ mit den Gesprächen. Er betonte, dass man die „höchsten Standards im Verbraucher-, Umwelt- und Arbeitsschutz“ berücksichtigen werde.

Im März sollen die Diplomaten nun über die konkrete Ausformulierung des Vertragstexts verhandeln. So sollen die Vorschriften beiderseits des Atlantiks künftig angeglichen werden, auch im Agrarbereich. Im Frühjahr steht unter anderem die Lebensmittelsicherheit auf dem Programm, wie die EU-Kommission mitteilte. Kritiker befürchten, dass gentechnisch veränderte Organismen durch das Abkommen schneller zugelassen werden könnten – und dass Agrarkonzerne dank neuer Schiedsgerichte gegen unliebsame Auflagen klagen könnten, die zum Schutz der Verbraucher und der Umwelt erlassen wurden.

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3) Gentechnisch veränderte Pflanzen breiten sich aus

Gentechnik-Pflanzen breiten sich in einigen Ländern ohne Kontrolle aus. Dafür gibt es einer neuen Studie zufolge ausreichend wissenschaftliche Belege. Das gilt beispielsweise für das Weiße Straußgras (Agrostis stolonifera) in den USA, wo auch eine Übertragung von Genen auf eine verwandte Grassorte stattgefunden habe.

Außerdem habe in Mexiko mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ ein Genfluss von gentechnisch veränderter Baumwolle zu herkömmlichen Pflanzen stattgefunden – gleiches sei in Kanada und Japan bei Raps geschehen. Die Studie wertete wissenschaftliche Literatur aus. Sie erschien im Fachjournal „Environmental Sciences Europe“. Zu den Autoren gehören Christoph Then und Andreas Bauer-Panskus vom Verein Testbiotech, Sylvia Hamberger von der Gesellschaft für Ökologische Forschung und Broder Breckling vom Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien an der Universität Bremen.

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