Gurke
Süße Gurken im Kalten? Foto: Rainer Zenz / Wikipedia [GFDL or CC-BY-SA-3.0]

Süße Gentech-Gurken aus Polen

30.07.2013

Polnische Gentechnik-Forscher wollen genmodifizierte Gurken freisetzen. Diese sollen viel süßer schmecken als herkömmliche Gurken und möglicherweise weniger kälteempfindlich sein. Außerdem tragen sie ein Marker-Gen, das Resistenz gegen bestimmte Antibiotika überträgt. Der Versuch muss noch von den polnischen Behörden genehmigt werden.

Das Gurkenexperiment soll in der westpolnischen Großstadt Poznan (Posen) stattfinden. Die Forscher des Instituts für Pflanzengenetik an der Polnischen Wissenschaftsakademie (PAN) haben dafür eine kleine Fläche von circa 450 Quadratmetern ausgesucht. Dort sollen das transgene Gemüse gezogen und dann mit konventionellen Gurken verglichen werden. Drei Gene aus anderen Spezies haben sie ihren Schützlingen eingebaut: eines kommt aus der Katamfe (Thaumatococcus daniellii), einer Staude, die den Süßstoff Thaumatin produziert. Dieser ist tausendmal süßer als gewöhnlicher Zucker. Als E 957 wird er Lebensmitteln beigemischt.

Das zweite Fremdgen kommt aus der Kartoffel-Art Solanum sogarandinum. Es soll die Gurke kälteresistent machen. Drittens wurde noch ein Markergen eingebaut, um die Genmodifikation orten zu können. Sie sind umstritten, da sie häufig Resistenzen gegen Antibiotika übertragen. Im Fall der polnischen Gentech-Gurken ist das Kanamycin. Es wird beim Menschen zum Beispiel zur Behandlung von Augeninfektionen oder Tuberkulose eingesetzt. Der Versuch in Poznan soll im Mai 2014 beginnen und dreieinhalb Monate dauern. Vor einigen Jahren wurde die Gurke bereits einmal in Warschau getestet. [dh]

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