Monsanto Mais Bauer
Monsanto macht auch mit konventionellem Saatgut gute Geschäfte (Foto: Monsanto)

„Das stimmt so nicht“ - Monsanto widerspricht Berichten

05.06.2013

„Aktuell überschlagen sich die Medien mit der Nachricht, dass Monsanto die Vermarktung von gentechnisch verbessertem Saatgut in Deutschland und Europa eingestellt haben soll. Das stimmt so nicht.“ So äußert sich der US-Agrarkonzern zu jüngsten Berichten über einen „Rückzug“ aus Europa. Man konzentriere sich zwar auf das Geschäft mit konventionellem Saatgut und Pestiziden. Dort, wo es eine „breite Unterstützung auf landwirtschaftlicher und politischer Ebene für die Technologie“ gebe, werde man aber weiterhin transgene Pflanzen verkaufen. Aus Sicht Monsantos ist das aktuell in Spanien und Portugal der Fall.

In Spanien wachsen auf circa einem Viertel der Maisflächen gentechnisch veränderte Pflanzen. Auch in Portugal gibt es einige Gentech-Felder. In der übrigen EU spielt transgener Mais zurzeit aber keine Rolle. Mehrere Staaten, darunter Deutschland, haben ein Anbauverbot gegen MON810 erlassen. Das ist zurzeit der einzige Biotech-Mais, der in der Union zugelassen ist. Monsanto gehört allerdings ein bedeutender Teil des kommerziellen Saatguts. Auch mit Herbiziden verdient der Konzern bestens.

Nach Äußerungen eines Monsanto-Sprechers gegenüber dänischen und deutschen Journalisten hatten zahlreiche Medien und Blogs das vermeintliche „Aus“ des Konzerns in Europa verkündet. Die Gentechnik-Expertin des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Heike Moldenhauer, kommentierte die Vorgänge hingegen sehr skeptisch: „Monsanto hat keinen einzigen seiner laufenden Zulassungsanträge für Gentech-Pflanzen zurückgezogen. Elf Pflanzen warten auf eine Anbauzulassung für die Äcker der EU, darunter der Mais MON810, der zur Wiederzulassung ansteht.“ Und in den anstehenden Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen EU und USA werde Washington darauf drängen, den europäischen Markt für Gentechnik-Produkte weiter zu öffnen.

Annemarie Volling, Gentechnik-Expertin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, forderte die Bundesregierung auf, bei anstehenden Zulassungen „mit einem klaren Nein zu stimmen.“ Sie verwies auch auf Futtermittel für Tiere, die in Europa häufig Gentech-Soja aus Südamerika enthalten: „Derzeit landen Monsantos gv-Pflanzen hauptsächlich in den Futtertrögen – und auch daraus müssen wir sie verbannen.“ [dh]

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