USA Capitol Kongress
Das Capitol in Washington ist Sitz des US-Kongresses (Foto: public domain / wikipedia)

USA: Parlamentarier drängen auf Gentechnik-Kennzeichnung

25.04.2013

In Washington drängen mehrere Abgeordnete und Senatoren auf eine verpflichtende Kennzeichnung für Lebensmittel, die gentechnisch veränderte Organismen enthalten. Einen entsprechenden Gesetzentwurf haben sie gestern in beide Kammern des US-Kongresses eingebracht. Bis auf zwei gehören alle beteiligten Politiker der Demokratischen Partei an. Im Gegensatz zu den meisten anderen Industrie- und mehreren Schwellenländern gibt es im Mutterland der Agro-Gentechnik bislang keine Hinweise auf Verpackungen von Gentech-Produkten.

Sollte das Gesetz angenommen werden, müssten Lebensmittel verbindlich gekennzeichnet werden, die mindestens eine gentechnisch veränderte Zutat enthalten, beispielsweise von transgenen Mais- oder Sojapflanzen. Der Entwurf erwähnt auch Fisch explizit. Hintergrund ist die Debatte um die bevorstehende Zulassung von gentechnisch verändertem Lachs. Die Fische, die von der Firma Aquabounty in Panama erzeugt werden, wären die ersten zur Vermarktung als Lebensmittel genehmigten Gentechnik-Tiere weltweit. Ausnahmen gibt es für Restaurants und Fast-Food-Lokale. Tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier, die mittels Gentechnik-Futter hergestellt wurden, müssten ebenfalls – wie auch in der EU - nicht gekennzeichnet werden.

Für Verbraucher- und Umweltorganisationen ist es ein großer Erfolg, dass nun über ein Gesetz abgestimmt wird. Sie engagieren sich seit Jahren für eine verpflichtende Kennzeichnung. In mehreren Bundesstaaten sammeln sie im wirtschaftlich bedeutsamen Kalifornien. Nach einer 50-Millionen-Dollar-Kampagne der Agrar- und Ernährungsindustrie stimmten die Wähler knapp gegen die Gentechnik-Labels.

Die Lebensmittelbehörde FDA lehnt die Kennzeichnung ab. Für die Senatoren und Abgeordneten, die den Entwurf erarbeitet haben, ist das unverständlich – schließlich schreibe die Behörde für 3.000 andere Zutaten und Zusatzstoffe sehr wohl Verpackungshinweise vor. Einer Umfrage der Huffington Post zufolge wünschen sich 82 Prozent der US-Bürger Labels auf gentechnisch veränderten Lebensmitteln. [dh]

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