Blumen Florigene Gentechnik-Nelken
Die Suntory-Tochterfirma Florigene verkauft bereits Gentechnik-Nelken in Europa (Foto: Florigene)

Japanische Holding will Gentechnik-Nelken in EU verkaufen

09.04.2013

„In Harmonie mit Menschen und Natur“, so lautet das Firmenmotto der japanischen Suntory Holding. Der Konzern verkauft vor allem Alkohol und Limonaden wie „Orangina“, aber auch Fast-Food und Blumen. Mit besonders purpurfarbenen Nelken möchte Suntory nun europäische Verbraucher beglücken – dafür wurden die Gene der Pflanze verändert und Erbmaterial von Tabak eingebaut.

Den Antrag auf den Import der Nelken, die in Kolumbien angebaut werden, hat Suntory in den Niederlanden gestellt. Bis 09. Mai läuft nun eine Konsultationsphase, in der Bürger ihre Kommentare zu den gentechnisch modifizierten Blumen an die EU-Kommission schicken können. Diese ist letztlich für die Genehmigung zuständig.

Suntory hofft auf gute Absätze der Nelken. Durch das Einfügen von Genen anderer Blumen, nämlich Petunie und Stiefmütterchen, sowie von gewöhnlichem Zigarettentabak, soll das natürliche Pink der Blüten in Purpur übergehen. In den USA und Kanada dürfen die Gentech-Nelken schon verkauft werden. Für die EU rechnet der japanische Konzern im günstigsten Fall mit 10 bis 25 Millionen verkauften Blumen pro Jahr.

Risiken für Umwelt und Gesundheit bestünden nicht, heißt es im Antrag. Schließlich seien die Nelken ja nur zur Zierde, nicht zum Verzehr bestimmt. Es gebe zwar eine „geringe Wahrscheinlichkeit, dass manche Konsumenten entscheiden könnten, die Blüten zu essen oder Gerichte damit zu garnieren.“ Für diesen Fall rechne man aber nicht mit Beschwerden.

Laut Suntory besteht auch keine Ausbreitungsgefahr. Die Gentech-Nelken bildeten keine Samen und würden nach drei Wochen eingehen. Allerdings könnte der Pollen von Insekten, z.B. Motten, weitergetragen werden. Dies sei jedoch unwahrscheinlich. Zusätzlich zur Farbänderung wurden die Nelken mittels Gentechnik gegen Spritzmittel, die auf Sulfonylharnstoffen basieren, resistent gemacht. Eine Tochterfirma des Konzerns namens Florigene darf bereits zwei Sorten von Gentechnik-Nelken in die EU einführen. Die Firmen arbeiten nach eigenen Angaben seit den frühen Neunziger Jahren mit transgenen Blumen, insbesondere an blauen Rosen. [dh]

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