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Indische Experten empfehlen Gentechnik-Moratorium - Kleinbauern bringt sie kaum Vorteile (Foto: Benny Härlin)

Monsanto drängt mit Gentech-Mais auf indischen Markt

01.02.2013

Der US-Agrochemiekonzern Monsanto will in Indien einen neuen Gentechnik-Mais auf den Markt bringen – und beantragte dies anscheinend mit äußerst fragwürdigen Daten. Das Institut Testbiotech hält die Unterlagen für unvollständig und veraltet. Der gentechnisch veränderte Mais ist eine Kombination aus zwei anderen Monsanto-Sorten und ist nicht nur gegen das Spritzmittel „Roundup“ resistent, sondern produziert auch selbst Insektengifte.

Die Umweltorganisation Greenpeace Indien hatte die Daten von der zuständigen Gentechnik-Behörde des Riesenlandes erstritten und anschließend an Testbiotech weitergeleitet. Dort analysierte man den transgenen Mais „MON89034 x NK603“, der seinen Namen von den beiden kombinierten Maissorten erhielt. Die Gentechnik-Experten kommen zu dem Urteil, „dass die Dossiers von Monsanto nicht konsistent sind, erhebliche Lücken aufweisen und zum Teil vollständig veraltet sind.“ Viele der Dokumente, die der Konzern der indischen Behörde zu lesen gab, wurden außerdem nie irgendwo veröffentlicht. Eine unabhängige Überprüfung ist dadurch kaum möglich.

Fütterungsversuche, die Schäden für Tiere und Menschen aufzeigen könnten, wurden laut Testbiotech nicht durchgeführt. Und das, obwohl Monsanto selbst an anderer Stelle eingeräumt hatte, dass das von der Pflanze produzierte Insektizid giftiger ist als gedacht. Der indischen Behörde habe der Konzern das allerdings nicht mitgeteilt, so die Analysten.

In Indien darf derzeit nur eine Gentechnik-Pflanze kommerziell angebaut werden: Baumwolle. Der Großteil der dort produzierten Baumwolle ist gentechnisch verändert. Indische Bauern- und Umweltschutzgruppen fordern einen Stopp des Anbaus – zum Schutz der Landwirte vor wirtschaftlicher Abhängigkeit und zum Erhalt der biologischen Vielfalt. [dh]

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