Bild mit Auberginen
Indien ist die Wiege der Auberginenpflanze (Foto: Dieter Schütz / pixelio.de)

Indien: Offener Brief für Gentechnik-Moratorium

09.11.2012

In einem offenen Brief haben sich 100 indische Wissenschaftler für ein 10-jähriges Moratorium für Versuche mit Gentechnik-Pflanzen ausgesprochen. Sie unterstützten damit die Forderungen einer vom Obersten Gerichtshof des Landes eingesetzten Expertenkommission. Heute beschäftigt sich das Gericht mit deren Ergebnissen. Auch einige Bauern-Organisationen schlossen sich dem Aufruf an.

Die Wissenschaftler fassten in dem Schreiben die zentralen Aussagen ihrer Kollegen zu gentechnisch veränderten Organismen zusammen – und baten die Richter, „die wichtigen und kritischen Empfehlungen des Komitees vollständig anzunehmen.“ Dieses hatte neben einem 10-jährigen Moratorium für Freisetzungen von Lebensmittelpflanzen mit eingebauten Bakterien-Genen (Bt) auch einen Stopp von Versuchen mit herbizidresistenten Gentech-Pflanzen gefordert, bis Bedenken bezüglich deren Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensbedingungen der Menschen ausgeräumt seien.

Die Unterzeichner des offenen Briefs bekräftigten nun diese Argumentation: „Es ist wichtig, uns daran zu erinnern, dass wir immer noch eine Agrargesellschaft sind und die Mehrheit unserer Bevölkerung von der Landwirtschaft lebt.“ Um die biologischen Grundlagen, von denen das Überleben der Kleinbauern abhängt, nicht durch Gentechnik und Pestizide zu gefährden, plädierten sie dafür, das Vorsorgeprinzip bei allen Debatten um die Risikotechnologie in den Mittelpunkt zu rücken. Zum kommerziellen Anbau ist in Indien derzeit nur gentechnisch veränderte Baumwolle zugelassen. Bauern- und Umweltorganisationen weisen immer wieder auf negative Auswirkungen hin. Vor einigen Jahren scheiterte die geplante Einführung einer Gentech-Aubergine, nachdem Wissenschaftler Bedenken an deren Sicherheit für Ökosysteme und Gesundheit geäußert hatten.

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