Mais Comic
Die EFSA-Risikobewertung von Gentechnik-Pflanzen ist umstritten (Bild: Testbiotech)

Gentechnik-Mais: Kaum getestet und dennoch zugelassen

27.07.2011

Die EU-Kommission hat einen weiteren gentechnisch veränderten Mais zugelassen, der gegen das Spritzmittel Roundup resistent ist und gleichzeitig drei verschiedene Insektengifte produziert. Der Mais MON89034 x MON88017 der Firma Monsanto darf nun in der EU als Futter- und Lebensmittel verwendet werden. Testbiotech und GeneWatch haben die EU-Kommission mit einem Antrag dazu aufgefordert, die Zulassung erneut zu überprüfen. Die Marktzulassung müsse widerrufen werden, so die Organisationen. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) hatte den Mais für unbedenklich erklärt, ohne zuvor Fütterungsversuche durchführen zu lassen. Da der Mais ein künstliches Insektengift produziert, sind gesundheitliche Risiken nicht auszuschließen, so Testbiotech. Insbesondere die kombinierte Wirkung mit den anderen Insektengiften sei problematisch. „Es fehlt ein Überwachungsplan, mit dem mögliche gesundheitliche Auswirkungen identifiziert werden können. Es gibt nicht einmal verlässliche Methoden, um den Gehalt an Insektengift in den Pflanzen eindeutig bestimmen zu können“, bemängelt Christoph Then von Testbiotech.

Bereits Ende Juni hatte Testbiotech die Arbeit der EFSA kritisiert, die den sogenannten SmartStax-Mais für unbedenklich erklärt hatte. Bei einer Analyse der von der Industrie eingereichten Untersuchungsberichte kam heraus, dass die Unterlagen völlig ungeeignet sind, um Gesundheitsrisiken auszuschließen. SmartStax ist durch Kreuzung mit dem nun zugelassenen MON89034 x MON88017 entstanden, produziert insgesamt sechs verschiedene Insektengifte und ist gegen zwei Pflanzengifte resistent.

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