AgroBioTechnikum
Das AgroBioTechnikum in Groß Lüsewitz (MV) betreut Freilandversuche mit zusätzlichen Serviceleistungen und ist Sitz verschiedener Labore und Betriebe. Foto: Projektwerkstatt Saasen

Gentechnik-Versuchsfelder an zwei Standorten zerstört

11.07.2011

Nach der Zerstörung von Gentechnik-Versuchen am Wochenende in Groß Lüsewitz ist es heute Morgen auch am zweiten wichtigen Standort für Gentechnik-Versuchsfelder in Deutschland, dem Schaugarten Üplingen, zu einer Vernichtung von Pflanzen gekommen. Zehn bis zwölf Personen seien in die Anlagen des Schaugartens eingedrungen und hätten Kartoffel-, Mais- und Getreide-Pflanzen niedergetreten, so die Polizei. Sowohl in Groß Lüsewitz als auch in Üplingen sei den Wachleuten die Handys abgenommen worden, damit sie die Polizei nicht verständigen konnten.

Bereits am Wochenende sind zwei Versuchsfelder mit Gentechnik-Pflanzen im Agrobiotechnikum in Mecklenburg-Vorpommern zerstört worden. Auf den Feldern wuchsen gentechnisch veränderte Weizen und Kartoffeln, die sechs unbekannte Täter Freitag Nacht zertrampelten und herausrissen. Der Schaden beläuft sich auf 250 000 Euro. Die Chefin der Firma Biovativ, Kerstin Schmidt, zeigte sich frustriert über die Tat. Feldzerstörungen gefährden den Gentech-Forschungsstandort Deutschland, so Schmidt. An dem Standort in Groß Lüsewitz in der Nähe von Rostock sollten Risiken gentechnisch veränderter Pflanzen getestet werden. Aus der Bevölkerung gibt es immer wieder Kritik. Die Bürgerinitiative Müritzregion gentechnikfrei hatte im Juni eine Auszeichnung abgelehnt aus Protest gegen die Versuchsfelder des Agrobiotechnikums. Die Initiative kritisierte die staatliche Förderung einer Technologie, die von der Bevölkerung überwiegend abgelehnt wird.

Das Agrobiotechnikum in der Nähe von Rostock ist der einzige Standort in Mecklenburg-Vorpommern, an dem Gentechnik-Pflanzen wachsen. Das Projekt wird vom Staat mit mehreren Millionen Euro gefördert.

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