Verbraucher Fleisch Supermarkt Kennzeichnung
Stephen Ausmus / USDA, https://www.flickr.com/photos/usdagov/8411827143, creativecommons.org/licenses/by/2.0

USA: Senatoren stimmen gegen Mogel-Kennzeichnung

21.03.2016

Der US-Senat hat ein Kennzeichnungsgesetz für Gentechnik in Lebensmitteln abgelehnt, das mehr Transparenz nur auf freiwilliger Basis ermöglicht und strengere Vorschriften in einzelnen Bundesstaaten verhindert hätte. Verbraucherschützer freuen sich über einen „wichtigen Sieg“ gegen die Lebensmittelindustrie.

Der Entwurf, den Verbraucherorganisationen als „Deny Americans the Right to Know (DARK) Act“ bezeichnen, erhielt im Senat letzte Woche nicht genügend Stimmen. Das Abgeordnetenhaus hatte ihn vorher bereits durchgewunken. Er hätte unter anderem verhindert, dass im Bundesstaat Vermont – für den Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders im Senat sitzt – im Sommer ein Kennzeichnungsgesetz in Kraft treten kann. Verbraucher sollen dadurch anhand der Verpackung erkennen können, ob ein Produkt Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen enthält.

Organisationen wie das Center for Food Safety und Friends of the Earth begrüßten die Entscheidung. Sie sei „ein Sieg der Demokratie über die Versuche von Konzernen, Amerikaner darüber im Dunkeln zu lassen, welche Lebensmittel sie kaufen und ihren Familien zu essen geben“, sagte Andrew Kimbrell, Geschäftsführer des Center for Food Safety.

Obwohl in den USA in zahlreichen Lebensmitteln Zutaten aus Gentech-Pflanzen stecken – zum Beispiel Maismehl, Sojaöl oder Zucker aus transgenen Rüben – gibt es bislang keine Kennzeichnung. In der EU ist das anders – wohl mit ein Grund, warum diesseits des Atlantiks nahezu keine Lebensmittel aus genmodifizierten Pflanzen im Supermarktregal stehen. Auch hier gibt es allerdings eine Transparenzlücke: werden Tiere mit gentechnischem Mais oder Soja gefüttert, was häufig der Fall ist, muss das nicht auf der Verpackung von Fleisch, Käse, Milch oder Eiern angegeben werden. [dh]

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