Rinder Kühe Weide Milch
Diese Bio-Kühe aus NRW dürfen qua Gesetz keine Gentechnik-Pflanzen fressen - wollen sie aber auch gar nicht (Foto: ©BLE, Bonn/Foto: Dominic Menzler)

Umfrage: Landwirte wollen Gentechnik-Kennzeichnung

13.01.2016

In der EU müssen Lebensmittel, die Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen enthalten, gekennzeichnet werden. Ausnahme: Tierprodukte wie Fleisch, Eier, Milch und Käse. Welches Futter die Tiere zu fressen bekamen, ist nicht angegeben – obwohl der Anbau von Gentech-Soja und -Mais gravierende Auswirkungen hat. Eine neue Umfrage des forsa-Instituts zeigt: nicht nur Verbraucher, sondern auch 75 Prozent der Landwirte wünschen sich hier mehr Transparenz.

302 Bauern hat forsa letzte Woche per Telefon befragt, beauftragt hatten die Untersuchung das Bündnis „Wir haben es satt!“, die die gleichnamige Demonstration in Berlin organisiert, und Germanwatch. Weitere Ergebnisse: 85 Prozent der befragten Landwirte plädieren für eine Herkunftsangabe auf den Produkten, 71 Prozent sprechen sich dafür aus, anzugeben, wie die Tiere gehalten werden.

„Immer mehr Landwirte sehen das Potenzial von regionalen Lebensmitteln und Produkten aus tier- und umweltgerechter Haltung ohne Gentechnik-Einsatz und wollen es besser nutzen, denn die Verbraucher fragen danach“, kommentierte die Milchbäuerin Johanna Böse-Hartje aus Niedersachsen die Umfragewerte. Allerdings habe bessere Qualität auch einen Preis: „Wenn Bauern für einen Liter Milch 20 Cent weniger erhalten als das, was sie an Kosten hatten, können sie ihre Betriebe auf Dauer nicht halten.“

Die Regierungsparteien in Berlin haben sich in ihrem Koalitionsvertrag geeinigt, sich für eine EU-weite Kennzeichnungspflicht von Gentechnik-Futtermitteln einzusetzen. Verbraucher- und Umweltschutzorganisationen kritisieren, dass der Ankündigung bislang keine Taten gefolgt seien. [dh]

+++ Korrektur +++ In einer früheren Version dieser Meldung hieß es, die Umfrage sei von dem Bündnis 'Meine Landwirtschaft' und Germanwatch beauftragt worden. Richtig ist: es waren das Bündnis 'Wir haben es satt!' und Germanwatch.

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