Raps Schweiz Basel
Greenpeace machte 2012 auf Gentechnik-Raps am Rheinhafen in Basel aufmerksam (Foto: Patrik Tschudin / flickr, Lizenz: creativecommons.org/licenses/by/2.0)-+-

Gentechnik-Raps von Bayer in der Schweiz entdeckt

11.12.2014

Dass in der Schweiz Gentechnik-Raps wächst, der beim Transport verloren gegangen ist, ist schon länger bekannt. Nun wurden die Fundorte erneut untersucht: dabei wurde nicht nur festgestellt, dass sich der Monsanto-Raps GT73 weiter ausbreitet. Erstmals, so die Experten, sei auch in Kanada und den USA angebauter Raps des Bayer-Konzerns entdeckt worden.

Neben GT73, der bereits 2011 auf dem Gelände des Rheinhafens in Basel gefunden worden war, nun aber auch an einem weiteren Ort festgestellt wurde, haben die Mitarbeiter des Biosicherheitslabors des Kantons Basel-Stadt verwilderte Gentechnik-Rapspflanzen der Linien MS8, RF3 und der Kombination MS8xRF3 ausgemacht. Diese stammen von Bayer Cropscience, das Saatgut wird unter dem Namen „InVigor“ auf dem nordamerikanischen Markt verkauft. Mittels Gentechnik wurden sie immun gegen das Spritzmittel Glufosinat („Liberty“) gemacht, das in der EU wegen Gesundheitsrisiken nur noch sehr eingeschränkt genutzt werden darf.

Die Experten nahmen letztes Jahr mehrere Proben und untersuchten diese im Labor auf Merkmale der gentechnischen Veränderungen. Die Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachjournal Plos One. Zwar gebe es keine Hinweise darauf, dass das künstlich eingebrachte Genmaterial auf natürliche Verwandte wie die Wilde Rauke übergesprungen ist. Bei zwei nicht-genmodifizierten Rapspflanzen sei das aber passiert – ihre Samen enthielten die spezifischen Gen-Sequenzen des Monsanto-Rapses GT73.

In der Schweiz wurde bislang kein Gentechnik-Raps angebaut oder im Land verarbeitet. Die Rohware aus Übersee wird jedoch am Rhein von Schiffen auf Güterzüge oder LKW umgeladen – dabei können Samenkörner verloren gehen, insbesondere beim besonders leichten Raps. Das aber nicht nur beim Import von Raps, der anschließend in andere europäische Länder transportiert wird. Die Mitarbeiter des Biosicherheitslabors halten es für „wahrscheinlich“, dass der Gentech-Raps über Weizenlieferungen eingeschleppt wurde. Denn die Schweiz habe zwischen 2010 und 2012 fast 250.000 Tonnen Getreide aus Kanada bezogen. Auf den dortigen Äckern folge Weizen häufig auf Raps – und Raps ist in Kanada fast immer gentechnisch verändert. Übrig gebliebene Rapspflanzen können dann die Weizenernte kontaminieren. Diese Annahme müsse aber noch bestätigt werden, heißt es. [dh]

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