Seit 20 Jahren soll Gentechnik die Banane retten
19.03.2024
Die australische Lebensmittelbehörde hat eine mit klassischer Gentechnik veränderte Banane als Lebensmittel zugelassen. Sie ist gegen den Pilz TR4 resistent, der weltweit die Bananenproduktion bedroht. Doch vermarktet werden soll die Gentech-Banane nicht. Statt dessen wird weiter geforscht – nun mit neuer Gentechnik. Doch es gibt auch gentechnikfreie Züchtungserfolge.
Vor 20 Jahren erhielt die Technische Universität von Queensland (QUT) in Australien die erste Förderung für ihre Arbeit an Gentech-Bananen. Das Team um James Dale setzte in die gängige Cavendish-Banane ein Resistenzgen aus einer Wildbanane ein, führte jahrelang Feldversuche durch, ließ sich die Pflanze in den USA patentieren und beantragte schließlich im vergangenen Jahr eine Zulassung als Lebensmittel, die nun erteilt wurde. Die Universität feierte die Zulassung als „Meilenstein“ und teilte gleichzeitig ohne weitere Begründung mit: „Derzeit gibt es keine Pläne, QCAV-4-Bananen in Australien anzubauen oder an Verbraucher zu verkaufen“. Es wird also noch dauern mit der Rettung der Bananen. Statt dessen heißt es auf einer Projektwebseite der Universität: „Wir sind jetzt in Phase 2 unseres TR4-Resistenzprogramms für Cavendish-Sorten eingetreten. In Zusammenarbeit mit Fresh Del Monte und Hort Innovation setzen wir Gen-Editing (CRISPR-Cas9) ein, um Cavendish mit Resistenz gegen TR4 zu erzeugen, und wir erwarten, dass die ersten dieser Linien ab 2023 in Feldversuchen eingesetzt werden“. Ein solcher Feldversuch ist allerdings in Australien bisher nicht registriert. [+] mehr...