Aktion FOODPrint: Ein Zeichen setzen gegen neue Gentechnik-Verfahren

11.10.2017

Der Naturkosthersteller Rapunzel hat – unterstützt von zahlreichen Unternehmen und Verbänden der Branche – die Aktion FOODPrint ins Leben gerufen. Sie weist auf die Risiken neuer gentechnischer Verfahren hin, fordert deren Regulierung durch das Gentechnikrecht – und hinterlässt Spuren.

Die Idee hinter FOODPrint: Menschen, die für Saatgutvielfalt und eine gentechnikfreie Welt eintreten wollen, können dafür ein Zeichen setzen - mit ihrem Fußabdruck. „Das geht ganz einfach: Schuh runter, die Fußsohle in hautfreundliche Kindermalfarbe tauchen und damit auf eine der großen Stoffbahnen einen Fußabdruck hinterlassen!“ So beschreibt Rapunzel die Aktion, die am 9. und 10. September auf dem Eine Welt Festival des Herstellers Premiere hatte. Über 1.000 Fußabdrücke kamen dort zusammen. Auf den beiden regionalen Biofachhandelsmessen BioSüd und BioNord, die jetzt im Herbst in Augsburg und Hannover stattfanden bzw. noch anstehen, sammelt Rapunzel weiter Fußabdrücke. „Wer seine Fußsohle nicht in Farbe tauchen möchte, kann auch einfach mit Stiften die Füße umranden und sich so kreativ beteiligen“, heißt es auf der FOODPrint-Webseite. Neben den Stoffbahnen gibt es auch Unterschriftenlisten, auf denen man diese Forderungen – vorerst bis Ende des Jahres - auf herkömmliche Art unterstützen kann.

Unterfüttert ist der kreative Akt mit einem Positionspapier, das die Teilnehmer der Aktion mit ihrem Fußabdruck quasi unterschreiben. „Gerste, Raps, Mais, Soja, Champignon und Kartoffeln gehören zu den Kulturen, die bereits mit Verfahren der Neuen GenTechnik (NGT) - auch Genome Editing genannt - verändert werden“, heißt es darin. Erste Feldversuche seien am Laufen und für 2021 wären erste Produkte angekündigt. Da alle diese Techniken direkt ins Genom eingreifen, seien sie „als Gentechnik-Verfahren einzustufen und entsprechend zu regulieren“, lautet die wichtigste Forderung. Die daraus entstehenden Produkte müssten eindeutig gekennzeichnet und rückverfolgbar sein. Weiter fordern die Unterzeichner, das Verursacherprinzip umzusetzen und die Mehrkosten für getrennte Warenströme und Analysen den Gentechnik-Anwendern aufzubürden. Die gentechnikfreie und ökologische Züchtung soll gefördert werden und mindesten soviel Geld erhalten wie die vom Staat finanzierte Risikoforschung.

Die Forderungen zusammen mit den Stoffbahnen und Unterschriften will Rapunzel-Geschäftsführer Joseph Wilhelm zusammen mit den bunten Stoffbahnen dem Landwirtschaftsminister der noch zu bildenden neuen Bundesregierung persönlich überreichen. Er bekäme damit auch den Fußtritt eines noch amtierenden Ministers. Denn auf dem Festival unterzeichnete Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) mit seinem Fuß das Positionspapier. [lf]

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