Mais
Mais (Foto: JimmyMac210 / flickr, creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0)

Deutsches Maissaatgut ist gentechnikfrei

04.04.2017

Routinemäßig überprüfen die zuständigen Behörden der Bundesländer das Saatgut auf gentechnische Verunreinigungen (GVO), bevor es ausgesät wird. So schickten sie von Oktober 2016 bis März 2017 insgesamt 490 Proben Maissaatgut in ihre Labore. Zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren waren alle Proben frei von GVO. Das zeigen die von der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Gentechnik veröffentlichten Zahlen.

2011 waren noch sieben Prozent der amtlich kontrollierten Maisproben verunreinigt. In den folgenden Jahren sank die Quote stetig. Im Analysejahr 2016, also von 01.10.2015 bis 30.09.2016, fanden sich noch in drei von 520 Proben GVO-Spuren, das waren 0,6 Prozent. Jetzt waren alle Proben gentechnikfrei. „Die Ergebnisse der amtlichen Kontrollen zeigen, dass es möglich ist, Saatgut gentechnikfrei zu halten und die Nulltoleranz erfolgreich umzusetzen“, sagte Alexander Hissting, Geschäftsführer des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG). Die Saatgutreinheit sei die Basis für eine verlässliche ‚Ohne Gentechnik‘-Produktion von Lebensmitteln.

Bei Saatgut gilt in Deutschland eine strikte Nulltoleranz. Weisen die Behörden Spuren einer GVO-Verunreinigung nach, darf das Saatgut nicht vermarktet werden. Das gilt unabhängig von der Höhe des festgestellten GVO-Anteils. Wurde das Saatgut bereits ausgebracht, müssen die Behörden anordnen, die Felder unterzupflügen. Um solche Eingriffe zu vermeiden wird das Saatgut rechtzeitig vor der Aussaat beprobt. Bei Raps zeigt sich die positive Wirkung der Nulltoleranzpolitik schon länger. Hier wurden die Behörden zuletzt 2012 fündig. Seither ließen sich im deutschen Rapssaatgut keine GVO mehr nachweisen.

Auch bei Sojabohnen kommen GVO-Funde nur noch vereinzelt vor. Allerdings schicken, anders als bei Mais und Winterraps, nur wenige Bundesländer Sojasaatgut-Proben ins Labor. In diesem Winter waren es insgesamt 21 Proben aus Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zu wenig, findet VLOG-Geschäftsführer Hissting: „Das wird der steigenden Bedeutung des regionalen Sojaanbaus nicht gerecht. Hier wäre eine Ausweitung der Kontrollen wünschenswert.“

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