Frosch Regenwald
Frosch in Costa Rica (Foto: Rafael Alvarez / flickr, creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0)

Schutz der genetischen Vielfalt nun auch vor deutschen Bio-Piraten

26.04.2016

Deutschland ist letzte Woche dem Nagoya-Protokoll beigetreten, ab Juli gelten damit auch hierzulande Regeln zum Schutz der natürlichen Ressourcen vor Bio-Piraterie. Wenn sich deutsche Agrar- oder Pharmakonzerne beispielsweise im Regenwald bedienen, müssen sie das jeweilige Land künftig „ausgewogen und gerecht“ beteiligen.

Dies kann durch finanziellen Ausgleich, aber auch durch Weitergabe von Technologien oder von aus den genetischen Ressourcen hergestellten Produkten – zum Beispiel Medikamente – geschehen. Gleichzeitig wird geregelt, dass Länder mit viel biologischer Vielfalt andere nicht komplett von der Nutzung dieser Ressource ausschließen dürfen.

Deutschland ist der 73. Staat, der das 2010 beschlossene Nagoya-Protokoll (vollständiger Name: „Nagoya Protocol on Access to Genetic Resources and the Fair and Equitable Sharing of Benefits Arising from Their Utilization”) ratifiziert hat. Hinzu kommt die Europäische Union als 74. Mitglied: EU-Staaten, die bereits ratifiziert haben, sind Dänemark, Großbritannien, Kroatien, die Slowakei, Spanien und Ungarn. Bis zur nächsten Konferenz der Vertragsstaaten wolle man die 100 voll machen, sagte Braulio Ferreira de Souza Dias, der Generalsekretär des Übereinkommens über die biologische Vielfalt.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die die deutsche Vertragsurkunde letzte Woche bei den Vereinten Nationen in New York hinterlegt hat, erklärte, das Protokoll gebe „Entwicklungsländern konkrete ökonomische Anreize zur Bewahrung ihrer Naturschätze. Wir wollen alles dazu beitragen, dieses multilaterale Abkommen mit Leben zu füllen.“

2013 hat Deutschland bereits das „Nagoya/Kuala-Lumpur-Zusatzprotokoll“ ratifiziert: dadurch wird geregelt, wer wie entschädigt werden muss, wenn beim Transport von gentechnisch veränderten Organismen Schäden entstehen. [dh]

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