Herbizid Pestizid Traktor
Mischung aus Herbiziden und Dünger wird auf ein Feld in Illinois gesprüht (Foto: Bill Meier / flickr, creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0)-+-

USA: Aus für Herbizid-Cocktail

26.11.2015

Schwerer Schlag für Dow Agrosciences: nach nur einem Jahr will die US-Umweltbehörde EPA die Zulassung für „Enlist Duo“ wieder einkassieren. Das Herbizid - eine Mischung aus den Wirkstoffen Glyphosat und 2,4-D - könne nicht nur Unkraut, sondern auch andere Pflanzen schädigen, so die Begründung laut Medienberichten. Dow verkauft das Mittel zusammen mit gentechnisch verändertem Saatgut an Mais- und Sojaproduzenten.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters hält es die Behörde für möglich, dass die Kombination der Chemikalien zu höherer Toxizität führen könnte. Deswegen soll „Enlist Duo“ vorsorglich nicht mehr versprüht werden dürfen. Dow gab sich in einer Pressemitteilung optimistisch: man arbeite mit der EPA zusammen um alle aufgeworfenen Fragen zu klären und sei zuversichtlich, dass das Mittel pünktlich zur Aussaat 2016 wieder zur Verfügung stehe.

Dow Agrosciences, die Agrarsparte des Chemiekonzerns, entwickelt neben Spritzmitteln auch Saatgut. Durch gentechnische Veränderungen können Mais und Soja mit „Enlist Duo“ besprüht werden, während Unkraut und andere Pflanzen sterben. Neu daran ist die Mischung von Glyphosat und 2,4-D. Hintergrund: in den USA, wo der Gentech-Anteil bei wichtigen „Cash Crops“ bei über 90 Prozent liegt, haben sich mittlerweile auch viele Unkräuter an Glyphosat gewöhnt. Die Beigabe von 2,4-D sollte das für viele Gentechnik-Farmer bedrohliche Resistenzproblem mindern – zumindest für einige Zeit.

Doch dieser Plan ist nun gefährdet. Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen wie das Center For Food Safety begrüßten die Entscheidung der EPA. Sie sei gut für die Umwelt und für die Verbraucher, deren Lebensmittel nun nicht mehr mit dem Herbizid besprüht werden dürfen. Die Internationale Krebsforschungsagentur führt die „Enlist Duo“-Wirkstoffe Glyphosat und 2,4-D als „wahrscheinlich krebserregend“ und „möglicherweise krebserregend“ für Menschen. [dh]

Wir nehmen Datenschutz ernst!
Unsere Seiten nutzen in der Grundeinstellung nur technisch-notwendige Cookies. Inhalte Dritter (YouTube und Google Maps) binden wir erst nach Zustimmung ein.
Cookie-Einstellungen | Impressum & Datenschutz

OK